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Gobanz. Die fossilen Land- und
Die fossilen Land- und Süsswasser-Mollusken des Beckens
von Rein in Steiermark.
Von Jos. (fobanz.
(Mit I Tafel.)
Das tertiäre Becken von Rein hat schon früher die Aufmerksam
keit der mit der Untersuchung der Steiermark beschäftigten Geologen
auf sich gezogen. Unger gibt die erste Nachricht darüber in seiner
geognostischen Skizze der Umgebung von Graz '). Dieselbe hat
v. Morlot in der geologischen Bearbeitung der VIII. Section der
General-Quartiermeister-Stabs-Karte von Steiermark (Erläuterungen
dazu, Seite 36) benützt, ohne auf die geologischen Details dieses
nur zum Theil im Bereich der Karte liegenden Beckens weiter einzu
gehen. Die von Unger aufgeführten Versteinerungen veranlassten
ihn, die hervorragendsten Schichten dieser Localität, einen an Thier
resten überaus reichen Süsswasserkalk, mit der obern Süsswasser-
formation des Pariser Beckens in eine beiläufige Parallele zu bringen.
Dr. C. Peters hat zu Anfänge des Jahres 1852 das Thal von
Rein und dessen Umgebung näher untersucht und in der Sitzung der
k. k. geologischen Reichsanstalt am 29. April 1853 a ) eine kurze
Notiz darüber veröffentlicht, in welcher sämmtliche Schichten dieses
ringsum abgeschlossenen Tertiärgebildes als eine Süsswasserablage
rung dargestellt und zufolge einer nur flüchtigen Bestimmung der
Petrefacten mit den böhmischen und würtembergischen Miocen-
ablagerungen parallelisirt wurden. Ihm verdanke ich die nach
stehende geologische Beschreibung und die Mittheilung des gesumm
ten Materials, welches Gegenstand meiner paläontologischen
Untersuchung war.
„Je mehr die Kenntniss der geologischen und paläontologischen
Verhältnisse der mioeenen Meeresablagerungen, welche einen so
grossen Theil des südlichen und südöstlichen Mittel-Europas einneh
men, fortschreitet, um so interessanter werden die einzelnen mehr
oder weniger tief im Innern der Gebirge verborgenen Gebilde gleich
zeitiger oder nahezu gleichzeitiger Entstehung. Die durch die
*) Graz, ein topographisches Gemälde etc. von Schreiner, Graz 1843
2 ) Jahrbuch der k. k. geolog. Reichsanstalt, 4. Jahrgang, 3. Heft, Seite 453.