180 Gobanz. Die fossilen Land- und Die fossilen Land- und Süsswasser-Mollusken des Beckens von Rein in Steiermark. Von Jos. (fobanz. (Mit I Tafel.) Das tertiäre Becken von Rein hat schon früher die Aufmerksam keit der mit der Untersuchung der Steiermark beschäftigten Geologen auf sich gezogen. Unger gibt die erste Nachricht darüber in seiner geognostischen Skizze der Umgebung von Graz '). Dieselbe hat v. Morlot in der geologischen Bearbeitung der VIII. Section der General-Quartiermeister-Stabs-Karte von Steiermark (Erläuterungen dazu, Seite 36) benützt, ohne auf die geologischen Details dieses nur zum Theil im Bereich der Karte liegenden Beckens weiter einzu gehen. Die von Unger aufgeführten Versteinerungen veranlassten ihn, die hervorragendsten Schichten dieser Localität, einen an Thier resten überaus reichen Süsswasserkalk, mit der obern Süsswasser- formation des Pariser Beckens in eine beiläufige Parallele zu bringen. Dr. C. Peters hat zu Anfänge des Jahres 1852 das Thal von Rein und dessen Umgebung näher untersucht und in der Sitzung der k. k. geologischen Reichsanstalt am 29. April 1853 a ) eine kurze Notiz darüber veröffentlicht, in welcher sämmtliche Schichten dieses ringsum abgeschlossenen Tertiärgebildes als eine Süsswasserablage rung dargestellt und zufolge einer nur flüchtigen Bestimmung der Petrefacten mit den böhmischen und würtembergischen Miocen- ablagerungen parallelisirt wurden. Ihm verdanke ich die nach stehende geologische Beschreibung und die Mittheilung des gesumm ten Materials, welches Gegenstand meiner paläontologischen Untersuchung war. „Je mehr die Kenntniss der geologischen und paläontologischen Verhältnisse der mioeenen Meeresablagerungen, welche einen so grossen Theil des südlichen und südöstlichen Mittel-Europas einneh men, fortschreitet, um so interessanter werden die einzelnen mehr oder weniger tief im Innern der Gebirge verborgenen Gebilde gleich zeitiger oder nahezu gleichzeitiger Entstehung. Die durch die *) Graz, ein topographisches Gemälde etc. von Schreiner, Graz 1843 2 ) Jahrbuch der k. k. geolog. Reichsanstalt, 4. Jahrgang, 3. Heft, Seite 453.