Full text: Der Tourist auf der Südbahn von Wien bis Triest

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Ausflug nach Prügglitz und über St Christoph 
nach Payerbach 
Auf der Bahn selbst ziehen auf dem letzten Theile der 
Fahrt von Ternitz bis Gloggnitz zwei mächtige Fabriks— 
gebäude, mit schönen Anlagen umgeben, den Blick an sich, 
beide zur Rechten der Bahn. Das erste: an der Station 
Pottschach ist die Spinnfabrik des Herrn Bräunlich aus 
Neustadt das andere: dicht vor dem Gloggnitzer Bahnhofe 
ist die Spinnfabrik des Herrn Erdl aus Wien Zwischen 
beiden liegt das schöne Stuppach, ein fürstlich Liechteinstein'⸗ 
sches Schlößchen, mit freundlichen, üppig grünenden Park— 
anlagen. Von Stuppach aus wäre eigentlich der Ausflug 
nach Prügglitz anzutreten; da aber Stuppach kein Srations— 
platz ist und der Train hier nicht anhält, so muß man in 
Pottschach absteigen und die kleine Strecke hinüber wandeln 
nach Stuppach, dann durch den Stuppachgraben, ein 
freundliches Waldthal, nach Prügglitz 1 Stunde. In— 
teressante alte Pfarrkirche; sehenswerth der alte Kelch und 
eine herrliche Monstranz vom Jahre 1509. Hier waͤr der 
alte witzige Wigand von Theben, auch unter dem 
Namen der Pfaff vom Kahlen berg bekannt, weil er 
früher (1340) Pfarrer im Kahlenbergerdorf gewesen, Pfarr⸗ 
herr, und die Sage geht, er sei auch hier begraben. Von 
Prügglitz führt ein sehr angenehmer Weg hinüber nach St. 
Christoph. Freundliches Schlößchen mit Parkanlagen und 
der uralten Kapelle zu St. Christoph. Auf der Anhoͤhe rück— 
wärts des Thales ein zweites Schlößchen in herrlicher Lage, 
seit einigen Jahren von der Frau Gräfin Louise Alinasy be— 
wohnt, und zu einem der freundlichsten Landsitze geschmackvoll 
eingerichtet. Von St. Christoph führt wieder der Fahrweg 
hinaus in das Schwarzathal, nach Schlögl mühl, auf die 
Straße, welche von Gloggnitz nach Reichenau führt, und an 
die k. k. Staatseisenbahn, welche neben der Straße eben da— 
hin zieht. Von hier kann man nun entweder zurück nach
	        
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