Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 9. Band, (Jahrgang 1852)

Über die Erfolge seiner nach Litauen unternommenen 
wissenschaftl. Reise. 545 
II. Diphthonge. 
Betont 
a l 
äi das ä hervor 
zuheben; dialek. 
wechselt es mit ä. 
aü 
äu dial. a 
ui 
ei 
ei dial. e, das e ist 
hervorzuheben. 
Unbetont. 
ai 
au 
Ul 
ei 
deutlich ai, ja nicht = ei vaikas 
im Deutschen. rankai 
äiszkus. 
au und äu unterscheiden laükas, 
sich wie die vorigen; sunaus 
au ist = deutschem au. säutis 
wie ui, Ton auf u, beide müitas, 
Laute kurz und deutlich ponui 
hörbar. peilei 
sehr verschieden vom 
deutschen ei; beide svefks. 
Laute sind hörbar = ei. 
Unbetonte Sylbe hat nie ä für äi, äu; e für ei, sondern stets 
deutlichen Diphthong, hier fliessen die beiden Arten der Diphthonge 
zusammen. Den etymologischen Unterschied von äi, äu, ei und af, 
au, ei werde ich mich später, nach der Rückkehr aufzusuchen be 
mühen. ei, dialektisch e (e") gesprochen, habe ich bis jetzt nur in 
folgenden Beispielen gefunden: leidzu (mitto), veidas (facies, imago), 
veik (statim, mox), keikiu (maledico), seiles (saiina), reiszkiu 
(offenbaren, von Gott) sveikinu (saluto, aber sveiks sanus), meile 
(amor). In diesen Wörtern klingt in der gewöhnlichen Aussprache 
das ei wie e etwa in ledas (glacies). 
Auch meine möglichst genaue Bezeichnung der Aussprache ist 
nur als eine ungefähr zureichende zu betrachten, alle vorkommenden 
Variationen durch die Schrift darzustellen, ist wohl fast unmöglich. 
Es klingt e oft wie f e oder i\ z. B. sleks der Regenwurm, wie slf'ks, 
devas Gott, fast wie di“vas u. a. Überhaupt ist e ein Laut der bald 
mehr nach e a , bald mehr nach i a hinklingt, ja sich oft dem reinen g 
sehr nähert. Das nachschlagende a ist überall dem e, ä ähnlich zu 
sprechen und nur ganz kurz zu berühren. Nicht übel bezeichnet 
Kurschat die Aussprache von geras (bonus) mit gieäah-ras; das 
i ist nur scheinbar, weil vor e das g palatal klingt und die palafalen 
Mutae haben immer einen kleinen i- ähnlichen Nachhall, wesswegen
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.