4* Freih. Hammer-Purgstali. Ueber die Geistei'lehre derMosliinen.
Mohammed’s als eine der phantasiereichsten und feinsten des Korans
erwähnt, wie dies noch der jüngste und beste Lebensbeschreiber
Mohammed’s, Hr. Dr. Sprenger, ein geborner Tiroler, dermalen
Vorsteher des Collegiums yon Calcutta und Secretär der asiatischen
Gesellschaft in Bengalen, in seinem verflossenes Jahr zu Allahabbad
erschienenen ersten Theile von Mohammed’s Leben bemerkt hat. Die
moslimische Hierarchie der Engel besteht zuerst aus den vier Erz
engeln: Gabriel, Michael, Israfel und dem Todesengel,
welcher, nachdem die drei ersten sich durch die Bitten der Erde
hatten erweichen lassen, von ihr die zur Schöpfung des Menschen
nöthige Erde (welche sie auf Gottes Befehl nehmen sollten) nicht zu
nehmen, ihr dieselbe gewaltsam entriss, wesshalb er beim Tode der
Menschen der Erde was er ihr gewaltsam geraubt, als Staub zurück
gibt; dann die vier Träger des Himmels in Stieres-, Löwen-, Adlers
und Menschengestalt; die beiden Schutzengel, Schreiber der guten
und bösen Handlungen, die Grabesengel, die beiden gefallenen Engel
Harut und Marut, welche zur Strafe dafür, dass sie die schöne
und tugendhafte Anahid verführen wollten, im Brunnen von Babel,
wo sie die Menschen die Zauberei lehrten, bei den Füssen aufgehängt
sind u. s. w.; die Unterwürfigkeit der Daimonen unter die Herrschaft
Salomon’s gründet sich auf Verträge, und ein merkwürdiger Beleg
hiezu wird den Schluss dieser Abhandlung bilden, nämlich ein Vertrag
Satans mit Salomon, dessen Abschrift Lord Byro n in einer Röhre aus
Goldblech um den Hals gehängt als Amulet auf der Brust trug, und
welches im Besitze Sr. Durchlaucht des Hrn. Fürsten v. M e 11 e r n i c h.
Vorgclegte Abhandlung.
Bericht über die im August und September 1851 unter
nommene kunst-archäologische Bereisung Böhmens.
Von dem c. M. Hrn. Prof. Job. Woccl in Prag.
Durch das hohe Cultus- und Unterrichts - Ministerium huldvoll
unterstützt, hatte ich in den Ferienmonaten des Jahres 18M eine
Bereisung Böhmens in der Absicht unternommen, um die bisher wenig
oder gar nicht bekannten Ueberreste der Kunst und des Alterthums