Iberischer Ursprung von Stammes- und Städtenamen im südl. Gallien.
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A. Topographische Angaben der alten Schriftsteller.
Gallia Narbonensis prima wird begrenzt im Süden: von
den Pyrenäen und von dem mittelländischen Meere, im Osten
von dem Rhodanus; im Norden: von den keltischen Stämmen
der Cadurci, Ruteni und Gabales, welche einen Bestandtheil der
von Augustus erweiterten Provinz Aquitania 1 bilden, und im
Westen: von Novempopulonia, beziehungsweise von den Se-
vennen. Der Name dieses Gebirges Cebenna mons 2 , x'o Kspgsvov
bps; 3 , ist ein unstreitig keltischer in der Bedeutung Von
,Rücken' 4 . Indem wir bei dem Aufsucheu der iberischen
Namen von dem Punkte der Provinz unsern Ausgang nehmen,
wo die Pyrenäen zum mittelländischen Meere auslaufen, stossen
wir auf eine Stadt, die zwar bei den alten Autoren nicht
genannt wird, dennoch aber ganz unbedenklich für eine ihrem
Ursprünge nach iberische zu halten ist, nämlich:
1. Caucoliberis.
Diese Stadt wird während des ganzen Mittelalters erwähnt 5 ;
sie ist das heutige Colliure. Die beiden Bestandtheile, aus
welchen der Name Cauco(i)liberis zusammengesetzt ist, sind
iberisch. Ueber den zweiten -(i)liberis kann ohnedies kein
Zweifel obwalten °, für den ersten Cauco- findet sich in
dem Namen der vaccäischen Stadt Cauca 7 , so wie in dem
Personennamen Caucaenus 8 eine Analogie. Nicht fern davon
liegt am Fusse der Pyrenäen die heutige französische Stadt
Flüsschen in der Niihe des grossen Rhodanus eine Völkerscheide ge
wesen wäre.
‘ S. oben S. 3.
2 Caes. d. hello Gallico. VII. 8. — Auch Plin. Hist. nat. III. 4. §. 31.
IV. 17. §. 105, nennt das Gebirge Cebenna und nicht Gebenna. Die Aus
gaben von Jahn und Detlefsen geben wenigstens keine Variante an.
Vergl. Glück a. a. 0. Note 1.
3 Strabo, Geogr. Lib. IV. c. 1. §. 1. 2. p. 147.
4 Glück a. a. O. S. 57.
5 Müllenhoff a. a. O. S. 183.
6 S. oben S. 21 u. f.
7 Ptol. II. 5 (6). p. 125; 22. — Appian. Iber. c. 51. p. 80. Plin. 1. c.
III. 1. §. 26. (Caucenses). Vergl. Hübner, Inscr. Hisp. Lat. n. 2729.
8 Den Kauxatvos erwähnt Appian. Iber. 57. •— Bei Hübner 1. c. n. 3055
findet sich Caucinus als cognomen. — Andere hispanische Namen auf
-enus sind: Blecaenus (Hiibuer 1. c. n. 2633), Boblaenus (n. 384).