Zur Suffixlehre des indogermanischen Verbums. II.
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Subject bezeichnete. Auch tva bedeutete das „Du“ sowohl absolut als
auch als Subject zu einem Prädicat. In letzterem Falle veränderte
sich das t von tva, durch das folgende v beeinflusst, in dli, später
nach dem theilweisen Verschwinden des v in th und s. Ebenso galt
ta ursprünglich für „Er“ im absoluten Sinne als auch für „Er“ als
Subject gegenüber einem Prädicat i).
Die ursprünglichen Formen der Suffixe -ma, -tva, -ta gingen
nach dem Principe der Flexion (wie -s im Nominativ singul. aus s«)
durch Schwächung des auslautenden Vocals a zu e in -me, -tve, -se
und endlich durch Abfall des schliessenden e in -m, -tv(-s), -t über.
Eine Schwächung des auslautenden a zu i, wie sie von
Bopp und seinen Anhängern angenommen wird, erscheint uns aus
folgenden Gründen unmöglich:
I. Zeigen sämmtliche indogermanischen Sprachen, welche
die vollen auf Vocale schliessenden Suffixe kennen, im Auslaute
ein?', welches im Altbaktriscben sogar manchmal gelängt werden
kann. Darnach müsste die Schwächung des a zu i schon der indo
germanischen Ursprache angeboren; Schwächung jedoch eines a zu i
namentlich am Ende von Wortformen lässt sich in der indo
germanischen Ursprache nicht nachweisen.
II. Ist die Schwächung des a zu i kein unmittelbarer, son
dern ein mehrere Mittelstufen voraussetzender Lautprocess, von denen
sich doch, wenn dieser Process wirklich einmal stattgefunden hat, in
irgend einer der indogermanischen Sprachen Spuren finden müssten.
*) Dass der Nominativ singul. der ersten Person nicht ma. sondern agham lautet,
ebenso dass der Stamm ta- im Nominativ singulär, mascul. und femin. die Formen
sas, sd (gegenüber dem Neutrum ta-d und den obliquen Casusformen, welche
sämmtlich den Stamm ta- zeigen) darbietet, ist ein gewichtiger Einwand sowohl
gegen unsere, als auch gegen die von Bopp aufgestellte Ansicht, nach welcher von
agham, und sas, sd ältere Formen wie ma (mam? nach Analogie von tu-am), tas,
td stillschweigend vorausgesetzt werden. Dass sas, sd ursprünglich tas, td gelautet
haben, ist nicht nur nicht unmöglich, sondern im höchsten Grade wahrscheinlich;
dagegen ist die Umformung von tas, td zu sas, sd sehr alt und geht in die Zeit
vor der Sprachtrennung zurück. In Betreff des agham w'age ich keine directe Ent
scheidung; möglich, dass es aus magham (ma-gha-am) wie asma- aus masma-
(vgl. die Mittelform vayam statt matjam, da v im Anlaute leicht wegfdllt) schon
vor der Sprachtrennung hervorgegangen ist.