Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 57. Band, (Jahrgang 1867)

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Zeissberg 
"stadt, am 26. nach Quedlinburg. Von hier begab sich Heinrich nach 
Goslar, wo er, wie Thietmar ') angibt, vier Wochen verblieb. In der 
That gibt es eine kaiserliche Urkunde a ), ausgestellt zu Goslar den 
26. März 1017. Hierauf reiste Heinrich nach dem W. wo er sich da 
mals auch mit seinen Schwägern vollständig aussöhnte. Von zweien 
seiner Schwäger, dem ehemaligen Herzoge Heinrich 3 ) und dem Bi 
schof Dietrich 4 ) von Metz begleitet, ging dann Kaiser Heinrich 
wieder nach Sachsen zurück, und kam am 6. Juli nach Magdeburg. 
Inzwischen s) hatte Boleslaw bereits losgeschlagen. Die Mannen 
Boleslaw’s in Mähren hatten nämlich eine grosse Schaar Baiern listig 
umzingelt und niedergehauen. Es war dies eine nicht geringere 
Rache als die Schlappe des J. 1016, die man damit gut machen 
wollte. Inzwischen waren aber auch die Rüstungen in Sachsen voll 
endet. Als Sammelplatz diente, wie einst 1005°) Liezka (Leiskau) 
jenseits der Elbe, eine Curtis des Bischofes Vigo von Brandenburg, 
die aber nun in Folge der unaufhörlichen Kriege verödet, ein Auf 
enthalt wilden Gethiers dalag. Bis dahin begleitete den Kaiser, als 
derselbe mit dem sächsischen Heerbanne am 8. Juli über die Elbe 
setzte, seine Gemalin. Ein furchtbarer Sturm und ein Unwetter Tags 
zuvor schienen nicht Glück verheissend. Übrigens fehlte es dem 
Zuge diesmal nicht an Glanz. Herzog Bernhard und viele sächsische 
Grossen und von den Kirchenfürsten die Erzbischöfe von Mainz, 
Trier, Bremen und Magdeburg, die Bischöfe von Bamberg, Würzburg, 
Minden und Münster, Paderborn, Halberstadt, Merseburg und Havel 
berg mit ihren Vasallen machten diesen Feldzug mit. Heinrich ver 
weilte zu Liezka zwei Tage 4 ) um Zuzug, wahrscheinlich den der 
Liutizen s ), die damit, wie immer, zögerten, zu erwarten. Da aber 
1) L. 7, c. 38. 
3 ) B. 1159, Stumpf 1GS1. 
3 ) Wie der Verlauf der Dinge lehren wird. 
4 ) Dies zeigt eine unten zu nennende Urkunde. 
5 ) „interea“; nach Haack im N. Laus. Mag. XXX, 48 „vielleicht im Juni“, da das 
Factum nach dem 6. Juni erwähnt wird. 
*’) Vgl. Tljietmar I. 6, c. 14. 
7 ) Am 10. Juli stellte zu Lietzo der Bischof von Paderborn eine Schenkungsurkunde aus 
Schaten I, 1426 (B. 1166, St. 1687). Eine zweite Urk. ist vom 11. Juli datirt 
(ß. 1167, St. 1688), nach St. auch in Leitzkau ausgestellt, was aber mit Thietmar’s 
Angabe sich nicht vereinigen Hesse. 
8 ) Thietmar sagt nur, dass H. eine „turba tardans“ erwartete. Da später die Liutizen
	        
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