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und in den Mitgliedern der rheinischen gelehrten Sodalitiit, welche
die Dichtungen zuerst durch den Druck veröffentlichten: und eine
Reihe von gelehrten Männern in der neuern Zeit, welche sich mit
denselben beschäftigen, stellte sich gewissermassen wie eine fest ge
schlossene Phalanx schützend und schirmend vor die Werke der
Roswitha, so dass ein Angriff auf ihre Echtheit als ein höchst ge
wagter Versuch betrachtet werden könnte.
Aus der Form und dem Inhalte der angeblichen Roswitha'sclien
Werke, aus den Bestrebungen des Conrad Celtes und manchen An
deutungen in seinen Schriften, aus mehreren bisher ungedruckten
Briefen seiner Freunde sollen die Beweise beigebracht werden, dass
jene poetischen Productionen nicht von der sächsischen Nonne Ros
witha im zehnten Jahrhundert, sondern von Celtes und einigen Mit
gliedern der rheinischen gelehrten Gesellschaft im Zeitalter des
Humanismus ihre Entstehung erhalten haben.
Der Humanist Conrad Celtes Protucius, der erste Deutsche,
welcher aus kaiserlichen Händen den Dichterlorber empfing, hatte
bereits Italien, das Land der classischen Wissenschaften, besucht;
er hatte Deutschland nach allen Richtungen durchwandert und die
meisten seiner Universitäten kennen gelernt; er war zwei Jahre hin
durch in Polen und einige Zeit auch in Ungarn gewesen, als er
in der zweiten Hälfte des Jahres 1490 nach seiner fränkischen Hei-
matli zurückkehrte und vornehmlich in Nürnberg, wo er unter den
angesehenen Bürgern eine Anzahl inniger Freunde und warmer Ver
ehrer fand, einen vorläufigen Aufenthalt nahm. Nach den vielen
Wanderungen und dem langen unsteten Leben gedachte der Dichter
in der alten Reichsstadt, welche ihm so viele Annehmlichkeiten und
Anregungen bot, sich häuslich niederzulassen, und wie vom Mittel-
puncte des deutschen Reiches aus die befruchtenden Strahlen des
Humanismus und der antiken Poesie nach allen Richtungen zu ver
breiten. Um dieses ins Werk setzen zu können, bedurfte er aber der
materiellen Unterstützung, welche ihm seine Nürnberger Freunde bei
dem Stadtrath verschaffen zu können die Hoffnung hegten, wenn er
sich um die Aufklärung der städtischen Geschichte ein Verdienst er
worben. Sie regten ihn daher an, über Nürnbergs Ursprung und