SITZUNG VOM 7. JÄNNER 1863.
Der Secretär zeigt an, dass auf die am 30. Mai 1860 aus
geschriebene philologische Preisaufgabe: „Eine umfassende und
quellenmässige Sammlung und Bearbeitung des Vulgär-Latein“, —
eine Beantwortung mit dem Motto: „Seit celeriter fit quidquid fit
satis bene“ am 30. December v. J. eingegangen sei.
Vorgelegt:
Beiträge zur Lautlehre der armenischen Sprache.
(Fortsetzung 1 .)
Von l)r. Friedrich Müller,
Doeenl der allgemeinen Sprachwissenschaft an der Wiener Universität.
Vorliegender Aufsatz bildet die Fortsetzung und Ergänzung
eines im Bande XXXVIII der Sitzungsberichte der kais. Akademie
der Wissenschaften abgedruckten gleichnamigen Aufsatzes. In die
sem habe ich nämlich versucht, eine auf Grundlage der vergleichen
den Methode basirte kritische Beschreibung und Charakteristik der
armenischen Laute zu geben, ohne mich auf eine Eintheilung oder
Anordnung derselben näher einzulassen. Da diese von einem in
dieser Richtung competenten Gelehrten, der meine Arbeit einer
Beurtheilung unterzog *), mit noch einem andern Punete — nämlich
der näheren Untersuchung fremder, besonders semitischer Elemente
im Armenischen — vermisst wurde, so will ich diese zwei Probleme
hier näher ins Auge fassen und zu beleuchten versuchen.
*) Heinrich v. Ewald , in den Göttinger gelehrten Anzeigen, 1802, S. 961 ff.