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Dr. Pfiimaier
von Thsin an die Aufständischen ergeben, benützten diese häufig die
Gelegenheit, um Gefangene zu machen, was zur Folge hatte, dass
sowohl die Anführer als die gemeinen Krieger von Thsin mit Gering
schätzung behandelt wurden. Unter solchen Umständen führten die
Krieger von Thsin häufig Reden, deren Inhalt folgender: Der Feld
herr von Tschang-han und seine Genossen haben uns betrogen und
sich ergeben den Fürsten der Reiche. Wenn wir jetzt im Stande
sind vorzudringen durch den Grenzpass und Thsin zu zertrümmern,
so stehen die Sachen sehr gut. Sind wir es aber nicht im Stande,
so werden die Fürsten der Reiche uns zu Gefangenen machen und
nach Osten ziehen. Thsin wird dann hinrichten lassen alle unsere
Väter, Mütter, Gattinnen und Kinder.
Die Feldherren des Heeres von Tsu, denen diese Worte zu
Ohren gekommen, brachten die Kunde davon Hiang-yü. Dieser berief
den Feldherrn Pu von dem Geschlechte King-pu zu sich und ertheilte
ihm folgende Weisung: Die Anführer und Krieger von Thsin sind
noch immer eine grosse Menge. Ihr Sinn ist nicht zur Unterwerfung
geneigt. Wenn wir gelangen zu dem Lande innerhalb des Grenz
passes *), und sie uns nicht gehorchen, so stehen unsere Sachen ge
wiss gefährlich. Man muss in schnellem Angriffe sie tödten und nur
mit Tschang-han, dem ältesten Anführer Hin und dem Befehlshaber
1 2 ) eintreten in Thsin. — Diesem Befehle gemäss überfiel das Heer
von Tsu nächtlich das Heer von Thsin, stürzte zweihundert tausend
Mann, aus denen dasselbe noch bestand, in tiefe Gruben und tödtete
sie durch Verschüttung. Dieses geschah im Süden der festen Stadt
Sin-ngan, im eilften Monate desselben Jahres, in dem der Kaiser des
zweiten Geschlechtsalters den Tod fand (207 vor Chr.).
Hierauf wandte sich Hiang-yü gegen das Gebiet von Thsin und
hatte bereits den Pass Han-ko erreicht, als er von einer feindlichen
Kriegsmacht welche den Pass besetzt hielt, in seinem Zuge auf
gehalten wurde. Zu gleicher Zeit erfuhr er, dass der Fürst von
Pei bereits vor ihm in Thsin eingedrungen, die Hauptstadt Hien-
yang erobert und den Königssohn Ying, den Nachfolger des zweiten
*) So hiess der Mittelpunct des eigentlichen Thsin, die Gegend, in der die Haupt
stadt lag, und die dem heutigen Kreise Si-ngan entspricht.
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2 ) Der Feldherr I befehligte nebst dem ältesten Anführer Hin das übergetretene
Heer von Thsin.