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Foucher de Car eil.
abschnitt welcher zu Hannover die Bezeichnung „Wiener Auf
enthalt" führt, ist einer der fruchtbarsten an Arbeit jeder Art,
hauptsächlich über Recbt, Geschichte, Politik und politische Ökonomie.
Alle diejenigen dieser Schriften die den Stempel der Authenticität
an sich tragen, werden in dieser Ausgabe der vollständigen Werke
Leibnizens erscheinen.
Diese Ausgabe wird also, ausser dem allgemeinen Interesse
welches an den Namen Leibniz als „Denker“ geknüpft ist, noch ein
besonderes Interesse für die politische Geschichte der verschiedenen
Staaten Deutschlands und hauptsächlich Österreichs darbieten, dessen
Geschichte, allgemeines und Privat-Recht und innere Staatsregierung
unter den Kaisern Leopold und Karl VI. er durch seine Arbeiten
erläutert.
Leibnizens ordnender Geist arbeitete in seinen letzten Jahren und
besonders von 1713 —1714 daran, das deutsche Reich mit einer gleich-
massigen Gesetzgebung, einem vollständigen ökonomischen Systeme
und einer Central-Gesellschaft der Wissenschaften zu versehen.
Aus seinen Schriften ersieht man, dass er mit den geschicht
lichen und allgemein politischen Fragen nicht weniger vertraut
war, als mit den schwierigsten philosophischen Aufgaben, dass er-
durch seine Arbeiten die Aufmerksamkeit der Kaiser Leopold 1. und
Karl VI. auf sich zu ziehen gewusst hatte, und dass, wenn er länger
gelebt hätte , er zweifelsohne doch endlich zu der Stellung eines
Hofrathes *) gekommen wäre, um die er besonders seit der Zeit sich
bewarb, als auf seinen Beschützer und Freund, den Herzog Ernst
August, dessen Sohn Georg Ludwig im Jahre 1698 gefolgt war.
Leibniz hatte nämlich wegen des barschen und aufbrausenden Wesens
dieses Fürsten, welches er nicht ertragen mochte, sich zu Ende des
Jahres 1712 an den Wiener Hof geflüchtet 3 ).
Da ich über diese verschiedenen Gegenstände die ausgc-
breitetste und, ich kann sagen, die vollständigste Urkunden-Samm-
lung besitze, die Frucht einer fleissigen, mehrmonatlichen, durch eine
besondere Genehmigung Seiner Majestät des Königs von Hannover
unternommenen Arbeit in der Hannover’schen Bibliothek, und einer
*) Über Leibnizens Bemühen (von 1688— 1712) Reichshofrath zu werden
s. Sitzungsberichte der kais. Akad. der Wissenschaften, Bd. XVI, S. 6 und 16 f.
2 ) Diese wenig bekannte Thatsache ergibt sich aus einem eigenhändigen von Wien aus
geschriebenen Briefe von L e ib n i z.