Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 20. Band, (Jahrgang 1856)

Proben portugiesischer und catalanischer Volksromanzen. 
27 
sind die bekannten Nachahmungen der morisken Romanzen von 
Francisco Rodrigues Lobo und Francisco Manuel de 
Mello. Aber auch in Portugal, und in Portugal um so mehr, als 
hier in Klima und Temperament die bukolische Poesie von jeher 
homogene Elemente fand, wurden die Schäferromanzen die 
beliebteste Gattung in den gebildeteren Kreisen. Allerdings wurden 
diese nicht nur der morisken sondern auch der Schäferromanzen bald 
satt, weil sie eben nur Masken der wechselnden Mode waren, und 
die Romanzenpoesie suchte hier, bevor sie vom Hofe und aus der 
eleganten Gesellschaft gänzlich verbannt wurde, ihr Scheinleben wie 
durch Selbstverspottung zu fristen, indem sie zuletzt die Maske des 
Lustigmachers vornahm, den nachgemachten maurischen Alfange 
und den ebenso künstlich geglätteten Hirtenstab mit der Pritsche des 
Truao und der Geissei des Satyrs vertauschte, und sogar im bur 
lesken Gewände auftrat. In dieser Gestalt linden wir die Roman 
zen der Kunstdichter zu Ende dieser Epoche in den bändereichen 
Sammlungen jener Zeit, wovon z. B. die unter dem pretiösen Titel: 
„Phenix renascida“ erschienene einige curiose Muster enthält. 
Auf das von den gebildeten Kreisen sich immer schärfer tren 
nende Volk hatten diese Romanzen-Moden wenig Eindruck gemacht; 
es sah sie fast ohne Theilnahme und mit Gleichgiltigkeit entstehen 
und vergehen; „denn dies e Romanzen,“ sagt Garrett sehr tref 
fend, „sprachen nicht zu seinem Herzen, nicht zu seinen Leiden 
schaften,. trösteten es nicht in seinem Unglück, belebten nicht seine 
Hoffnungen. Da aber kein Volk ohne Poesie lebt, so suchte und fand 
sie unser Volk da, wo wahrlich weder die Grossen noch die Gelehr 
ten jener Zeit sich einbildeten, dass sie wäre; aber sie war da, die 
wahrhafte, die einzig nationale jener Zeit, die der Trovas und 
Prophecias, die dem Volke sprachen von einem Befreier, von 
einem Rächer, von einem Erlöser, den die Vorsehung der portugie 
sischen Nation bewahrt hätte, und in dem sich die in seiner Einbil 
dung fortlebenden und ersehnten Versprechen des Sieges von Ourique 
erfüllen würden.“ 
mal satisfeito com a escola classica dominante, langa-seno romance castelhano, 
cuja sinceridade e rudeza epica lhe agrada mais. Muitos romances castelha 
no s se nacionalizam ent re nös.“ 
„0 genio cavalheresco de D. Sebastiao, a calamidade nacional da aua perda dao 
outra vez lom e vida ao romance historico e aventureiro.“
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.