Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 19. Band, (Jahrgang 1856)

Vergleichende Analyse des magyarischen Verbums. 
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Nachtrag. 
Zu äl. Das türkische J] (äl) J ) „tromperie“ kommt dem 
magyarischen Worte, zu dem auch die Sitzungsb. ßd. X, p. 290 
s. v. ylala angeführten Formen gehören, am nächsten. Die Verei 
nigung mit pöjalo etc. erhält durch die lappischen Bildungen, finnmär- 
kisch-lappischboassto = schwedisch-lappisch posto, poito „falsch“ 
(poito-jubmel „Abgott“, al-isten) neben bmttolas id. noch 
weitere Berechtigung. 
Zu ätok. Da das esthnische wand = türkisch jj| (and) = mon 
golisch ( (andaghar) 3 ), Suomi vala, neben der Bedeutung „Eid- 
schwur“ welche allen angeführten Bildungen zukommt, auch die 
besondere „Fluch“ besitzt, so wird man ätok richtiger hieher 
beziehen, wodurch die missliche Annahme einer zweifachen Ent 
wickelung der in käromol liegenden Wurzel entfällt. 
Zu csel, csin. Den anlautenden Guttural bewahren die mongo 
lischen Formen (genedekü) 3 ) „sich irren, sich versehen, 
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eine Dummheit begehen“, 
(genedelge) 3 ) „Täuschung, 
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Betrug“. 
Zu csöka. Suomi suu-tele „küssen“ gehört schwerlich zu 
suu, sondern ist vielmehr cup -j- tele. 
Zu el „Schneide“. Wesentlich für die Ermittelung der 
Wurzel ist das türkische (ialym, ialum) 4 ) „tranchant d’un 
sabre, d’un couteau“. 
Zu er „Ader“. Der Mangel einer ausreichenden Begründung 
in den verwandten Sprachen lässt wenigstens an die Möglichkeit 
denken, in er ein Lehnwort zu suchen. Vgl. das schwedisch-lappische 
ora „ve.na“, dänisch aare, schwedisch äder, althochdeutsch adara. 
Doch stehen für die magyarische Form bedeutende lautliche Schwie 
rigkeiten zu beseitigen. 
A ) K i eff e r et B. I, p. 83, a. 2 ) S c ho 11, Über das Altaische etc. p. 85. 3 ) Schmidt, 
Lex. p. 196, c. 4 ) Kiefferet ß. II, p. 1254, a.
	        
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