Vergleichende Analyse des magyarischen Verbums.
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Nachtrag.
Zu äl. Das türkische J] (äl) J ) „tromperie“ kommt dem
magyarischen Worte, zu dem auch die Sitzungsb. ßd. X, p. 290
s. v. ylala angeführten Formen gehören, am nächsten. Die Verei
nigung mit pöjalo etc. erhält durch die lappischen Bildungen, finnmär-
kisch-lappischboassto = schwedisch-lappisch posto, poito „falsch“
(poito-jubmel „Abgott“, al-isten) neben bmttolas id. noch
weitere Berechtigung.
Zu ätok. Da das esthnische wand = türkisch jj| (and) = mon
golisch ( (andaghar) 3 ), Suomi vala, neben der Bedeutung „Eid-
schwur“ welche allen angeführten Bildungen zukommt, auch die
besondere „Fluch“ besitzt, so wird man ätok richtiger hieher
beziehen, wodurch die missliche Annahme einer zweifachen Ent
wickelung der in käromol liegenden Wurzel entfällt.
Zu csel, csin. Den anlautenden Guttural bewahren die mongo
lischen Formen (genedekü) 3 ) „sich irren, sich versehen,
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eine Dummheit begehen“,
(genedelge) 3 ) „Täuschung,
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Betrug“.
Zu csöka. Suomi suu-tele „küssen“ gehört schwerlich zu
suu, sondern ist vielmehr cup -j- tele.
Zu el „Schneide“. Wesentlich für die Ermittelung der
Wurzel ist das türkische (ialym, ialum) 4 ) „tranchant d’un
sabre, d’un couteau“.
Zu er „Ader“. Der Mangel einer ausreichenden Begründung
in den verwandten Sprachen lässt wenigstens an die Möglichkeit
denken, in er ein Lehnwort zu suchen. Vgl. das schwedisch-lappische
ora „ve.na“, dänisch aare, schwedisch äder, althochdeutsch adara.
Doch stehen für die magyarische Form bedeutende lautliche Schwie
rigkeiten zu beseitigen.
A ) K i eff e r et B. I, p. 83, a. 2 ) S c ho 11, Über das Altaische etc. p. 85. 3 ) Schmidt,
Lex. p. 196, c. 4 ) Kiefferet ß. II, p. 1254, a.