Das Originalregister Gregors VII. — I, 2 a.
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faltigkeit der Formen wie zuvor. Die einzigen Unterschiede,
die sich finden, betreffen einen Wechsel im Kolumnentitel und
,im Papstnamen der Adresse. Jener hat drei Formen: lib vmj9
auf fol. 213 b —217 a , 223 b — 225», 227 b —229% 230 b —233%
234 a —236% — - liVr ■ I■ vmjQ. auf fol. 217 b — 221% 222 b —223%
226 b —227% 229 b — 230 a ; und • Uber ■ /• vmj .9 auf fol. 221 b —
222% 225 b —226% 233 b —234 a . Der Papstname Gregorius in
der Adresse ist in 12 —17, 22-—26 in Kapitale geschrieben
und ■ zeigt hier mit seinem eigenartigen E und R ganz klar
die gleiche Hand, die in den ersten Büchern des Registers
sich findet; in 1—11, 18 — 21, 27—34 hat er verlängerte
Minuskelschrift, wie sie gleichfalls in den ersten Büchern hie
und da vorkommt; nur das V ist jetzt ein anderes, der Unziale
sich annäherndes geworden.
Brief J IX 35 auf fol. 234“, Z. 6 hat aber entschiedenen
Neuansatz. Die ersten 5 Zeilen sind sehr klein und eng ge
schrieben, dann vergrößert sich die Schrift. Sie ist nicht
mehr so regelmäßig, ist flüchtiger und unschöner. Aber es ist
trotzdem dieselbe Hand, die auch hier zu schreiben fortfährt,
das beweisen die Formen der Buchstaben, die Kürzungen, der
ganze Duktus trotz aller Verschiedenheiten. Der Name Gregors
in der Adresse und der Anfangsbuchstabe des ersten Satzes
sind mit viel schwärzerer Tinte nachträglich in die freige-
lassenen Lücken eingesetzt.
Auf fol. 236 a beginnt in Z. 14 das erste Stück des
letzten Buches, das Synodalprotokoll J VIII 58 (vgl. Taf. III).
Ein Rubrum in der nach J VIII 57 == IX 34 freigelassenen
Zeile bildet den Titel des Buches, der heute lautet: Incipit
Über XI9. Die beiden ersten Worte sind rot, die Zahl ist
schwarz. Allein die schwarze Ziffer steht auf Rasur, und auch
sie selbst scheint von dem, der sie anbrachte, verbessert zu
sein: die Kürzung für -us setzt nach X an, der Strich des
Einers scheint -— mit genau gleicher Tinte und ganz gleich
zeitig — erst hinzugesetzt worden zu sein, nachdem zuerst
das Xs ausgeführt war. Diese eigentümliche Art der Änderung
läßt natürlich die Feststellung der ursprünglichen, rot ein
getragenen Zahl doppelt wichtig und interessant erscheinen.
Denn sie legt die Vermutung nahe, daß die spätere Korrektur
nicht auf Grund einer Vorlage erfolgte, sondern theoretischen
Sitzungsber. d. phil.-hist. Kl. 165 Bd., 5. Abk. 4