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II. Abhandlung: Sieveking.
Eisen und
Holz.
Im 15. Jahrhundert gewann die Genueser Seidenindustrie
wachsende Bedeutung. Ein ,introitus natorum et nascitorumf
aus dem 14. Jahrhundert, der die Aussteuer der Neugebornen
traf, wurde um 1420 in eine Auflage auf Seidenwaren von
1 den. pro libra verwandelt und mit 300 1b. Jahresertrag kontin
gentiert. Man schätzte also damals den Wert des Seidenkonsums
auf etwa 90 000 lb. Unter dieser geringen Steuerbelastung
konnte sich die Genueser Seidenindustrie kräftig entwickeln.
1565 jedoch wurde auf die Seidenwaren ein Ausfuhrzoll von
15 s. pro petia gelegt, der 1570 26 850 lb. einbrachte. Bei 25°/ 0
Kosten und Gewinn des Steuerpächters ergäbe dies 26 850 Stück
Seidentuch. Der Tarif von 1565 gedenkt insonderheit der Aus
fuhr nach Lyon, Flandern, Brabant und Deutschland. Allein
Frankreich suchte, als Genua sich auf die spanische Seite schlug,
sich von der genuesischen Einfuhr, die auf 1 Million Goldtaler
geschätzt wurde, unabhängig zu machen, und es gelang Lyon,
Genua zu überflügeln. Genua behauptete sich nur in samtnen
und damastnen Möbelstoffen, von denen zu Beginn des 18. Jahr
hunderts 1400—1600 Stück geliefert wurden, und sandte leichtere
Ware in die spanischen Kolonien.
Neben der Textilindustrie hatte seit alters die Metallbear
beitung in Genua ein Rolle gespielt. Docli sehen wir die Eisen
industrie seit dem Ausgang des 15. Jahrhunderts einen kräftigeren
Aufschwung nehmen. 1427 war die ,vena ferrk eingerichtet,
die 8 denare pro cantar von dem Eisenimporteur verlangte bei
Strafe der Konfiskation. Wenn diese Steuer 1480 850 lb., 1510
1 250 lb. einbrachte, so würde dies eine Steigerung der meist
aus Elba kommenden Eiseneinfuhr von 30 000 auf 50 000 cantar
bedeuten. 1512 bestimmte die Regierung, das Eisen dürfe nur in
staatlichen Magazinen abgeladen werden. Ein Viertel des Kauf
preises, 16 s. pro cantar behielt sich die Kommune vor. Später
behielt sie ihr Viertel in natura. Der steigende Wert der Ge
nueser Eiseneinfuhr zeigt sich darin, daß die Vena ferri S. Giorgi
1570 24 631 1b., 1597 29 121 1h. einbrachte. Zu ähnlicher Be
deutung schwang sich im 16. Jahrhundert die Holzsteuer auf.
Der ,introitus lignorum den I pro cantario' hatte 1334 1 470 lb.
eingebracht, 1409 1 400 lb., 1424 1 170 lb., 14381 141 lb., 1480
2000 lb. und 1510 3300 lb. Im 16. Jahrhundert wurde der Steuer
satz auf 2 den. pro cantar bei starkem Holz und auf 1 ,Ä pro