138 X. Abli.: Mur ko. Die Geschickte von den sieben Weisen bei den Slaven.
Werken zur Bekräftigung des Vorgetragenen herangezogen
werden, so ist die Darstellung doch äusserst dürftig und be
schränkt sich im Grunde genommen auf Moralisationen und
asketische Bemerkungen. Zu diesen Lehren brachte nun die
Geschichte von den sieben Weisen anschauliche Beispiele und
diente wie andere westeuropäische Literaturwerke zur Ver
breitung ,einer mehr freien, leichten und poetischen Lcctüre'
im 17. Jahrhundert in Russland (Th. Buslajev, Bes p. 7, vgl.
noch Vladimirov, Velikoe Zercalo p. 76). Wie die russischen
Schreiber die Bedeutung des Werkes auffassten, erzählt uns
übrigens ausführlich Z.,, worin der Leser in einer mit Zinnober
geschriebenen Ueberschrift ermahnt wird, daraus aufmerksam
,die weibliche List, der es nichts Gleiches unter den Menschen
gibt', kennen zu lernen, denn das Werk ,offenbart die böse
Tücke der Weiber, wie gegen solche so vernünftigen und
überaus berühmten sieben Weisen eine einzige Frau stritt und
sie mit ihren arglistigen Sinnen besiegen wollte'. Es ist daher
kein Wunder, dass das Werk auch in ein Kloster der Raskol-
niki gelangte.