Die Aussprache des Visarga.
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mit Hilfe datirter Inschriften in denen die beiden Laute Vor
kommen, könnte Klarheit schaffen.
Ebenso misslich steht es um das historische Verhältniss
des s zu den beiden Stellvertretern des Visarga. Nehmen wir
beispielshalber das Wort äyuspatni. Diese Form hat es in
der Saiiihitä; im Padatext finden wir dafür äyuspatnl ity äyuli
— patni. Whitney (Ath. Prät. p. 222, n.) macht dazu die Be
merkung, dass in dem letzteren Falle das s nur ein Versuch
sein dürfte, den Upadhmäniya auszudrücken, eine Vermutkung,
die ihre Bestätigung darin findet, dass in Inschriften und alten
Handschriften der labiale Spirant durch ein dem s sehr ähn
liches Zeichen ausgedrückt zu sein scheint. Welches ist nun
das historische Verhältniss der vier Laute s, s, cp, li in dem
citirten Beispiel? Wir stehen hier abermals vor einem Pro
blem, das auf Grund physiologischer Erörterungen nicht gelöst
werden kann und vor Allem eine Untersuchung über die Aus
sprache und das Entstehen des s erfordert. Vielleicht ist es
nicht ohne Bedeutung, dass der Commentar des Väjasaneyi
Prätisäkhya in einem Sütra, wo es sich um die beiden Stell
vertreter des Visarga handelt (IV, 100), nur Beispiele anführt,
in denen a (ä) vorhergeht.
Zum Schlüsse will ich nicht unterlassen, darauf aufmerk
sam zu machen, dass in den romanischen Dialekten, die eine
ähnliche Schwächung des s zu h von Verschlusslauten kennen,
wie sie in der indischen Entwicklung des Visarga vorliegt,
keine Mittelstufen zwischen den beiden Lauten vorzukommen
scheinen. In zwei Elegien des Vatican aus dem 13. Jahrhun
dert, die in französischer Sprache, aber mit hebräischen Buch
staben geschrieben sind, finden wir die Worte ,meschief' und
,esgaree‘ und (A. Darmesteter, Romania III,
473), den Zischlaut also durch ein Aleph wiedergegeben. 1 Dar
mesteter maeht ausserdem auf die Aussprache ahne für ,äne‘
in Ostfrankreich aufmerksam, mit dessen h für altes s das
bergamaskische cahtel für ,castello‘ (Lenz, K. Z. 29, 55) und
die Formen bahton (bäton), vehco (eveque), vehpre (vepre) etc.
des Dialektes von Val Soana (Nigra, Arch. glottol. III, 1 ff.)
zusammenstimmen. Inwieweit diese romanischen Parallelen,
1 Oder soll N’ blos den e-Laut ausdrüeken?