Acten zu Columbus’ Geschichte von 1473—1492.
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irgend welcher Beschaffenheit. Und mit demselben (Briefe)
befehlen wir allen unseren Gerichtspersonen, dass sie dies so
befolgen/ Endlich bittet er freundlich und beruhigend und
dankend um Columbus’ baldige Ankunft mit einer Dienst ver-
heissenden Schlusswendung. 1
Columbus kannte die ,anima republicae' ganz gut, welche
das geschrieben, mit so viel Blutvergiessen ihre unbedingte Ge
walt in Portugal festgestellt hatte: den auch von seinen Nächsten
gefürchteten König Johann II. Man kann auch nicht annehmen, 2
dass Columbus von der bedenklichen Einladung Gebrauch ge
macht habe, weil sich in dem gewinnsüchtigen Briefe des Her
zogs von Medina Celi vom 19. März 1493 3 der Passus findet,
dass Columbus, der zwei Jabre in dessen Hause weilte, aus
Portugal zu ihm gekommen und auf dem Wege nach Frank
reich gewesen sei. Das Eine wie das Andere wird der uns
nun hinlänglich bekannte Gast freilich gesagt haben.
Wegen welcher Vergehungen, die ihn mit portugiesischer
Civil- und Criminalgerichtsbarkeit in Conflict brachten, er das
Land verlassen hat, wissen wir nicht. Wie weit er etwa von
Neuem das gefährliche Handwerk wieder aufnahm, in welchem
wir ihn in König Rene’s Diensten fanden, wird sich durch glück
liche Forschung, namentlich in Bezug auf seinen angeblichen
Aufenthalt auf der Madeiragruppe und den Azoren vielleicht
noch feststellen lassen.
Sein Leben auf portugiesischem wie auf spanischem Boden
bis zu dem entscheidenden Vertrage mit der spanischen Krone
vom 17. April 1492 bietet auch sonst noch manche Schwierig
keiten, welche bei weiterm Eindringen in das erhaltene Material
sich doch als lösbar erweisen dürften.
1 E teeremos muito em servizo.
2 Harrisse, Christ. Colomb I, 353, ist dazu geneigt.
3 . . . que se venia de Portogal y se queria ir al Eey de Prancia. Navar-
rete II, 20.