Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 105. Band, (Jahrgang 1844)

Die Chamirsprache in Abessinien. I. 
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kenne ich eine solche Bildung blos im Worte arib Freitag, plur. 
aribrib; in den übrigen Fällen weist nur mehr die Wiederholung 
des letzten Radicals vom Singularstamm auf eine einstige Redu- 
plication des ganzen Wortes hin, wie: 
aqüdl plur. aqüdl-le Bach 
ünät plur. undt-te Woche 
amza 
arjdn 
awij 
*9 
iel 
erüli 
amiz-ze Kuchen 
arjdn-ne Nileidechse 
awij-je Proclamation 
laq 
luk 
qalim 
ig-ge Oheim qis 
iel-le Auge iiaz 
erkük (erküuk) Zahn zir 
Idq-qe Zunge 
luk-ük Bein 
qalim-me Tabaks 
pfeife 
qis-se Priester 
ndz-ze Knochen 
zir-re Wurzel 
197) Stoff- und Gattungsnamen, da ihnen der Begriff von 
Menge innewohnt, gelten bereits als Pluralia. Das Einzelnwort 
wird hieraus gebildet durch Anfügung von -ä an das Stamm 
wort; so z. B. bir Blut, daher ber-ä ein Blutstropfen;' Ml 
Motten, daher bel-ä eine Motte; fiz Samen, daher fez-ä ein 
Samenkorn; lis Tkriinen, daher lis-ä eine Thräne u. s. w. Die 
selbe Formation zeigt sich bei den Verbalnomina, wie bidil 
Schaden (bidl-ün ich schädigte), daher bidl-ä eine Beschädigung; 
cikil Nägel und nageln (ciltl-un ich nagelte), daher cikl-ä ein 
Nagel u. s. w. 2 Diese Stoffnamen gestatten übrigens eine Plural 
bildung nach Art von §. 196, wie: bil-le Mottenhaufen, fiz-ze 
Samenmassen, lal-le Bienenschwärme (lal Bienen, Idl-ä eine 
Biene, Bil. Idqlä plur. läqel). Solche Plurale sind: db-be Gebirge, 
von ab-ä (Amh. &9"(]:) Berg; abis-se Löwen, von abs-ä (G., 
a. fontr), abit-te Heuschreckenschwärme, von abit Heu 
schrecken, dbtä (G., A. Heuschrecke; agid-de Heu 
schrecken kleinerer Sorte, von dgd-ä (G. hfr’i':); sil-le Sonnen 
schirme, von seid (aus sellä, G. ftf\:); a/ül-le, ayul Rindermist, 
sing, ayfil-ä Kuhfladen; miq-qe, miq, sing, rniq-a Hirt; db-be, sib, 
sing, sib-ä Ortschaft u. s. w. 
1 Ueber den Vocalwechsel bir und ber-ä vgl. §. 14. 
2 Vgl- §■ 170; Bilinspr. §. 139; Dillmann, Gramm, der äthiop. Sprache, 
S. 227. Die Nominalbildung in bidil, cikil entspricht der im Aethiopischen 
= u. s w. (vgl. Dillmann, S. 173, §. 105), der Accent auf ultima 
nur wegen der oben §. 83 c erwähnten Ursache. 
Sitzungsber. d. pliil.-hist. CI. CV. Bd. II. Hft. 43
	        
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