Untersuchungen über Ainu-Gegenstiinde.
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werde von der Regierung begünstigt, indem man die nördliche
Insel gut bevölkert sehen möchte, um eine Schutzwehr gegen
russische Uebergriffe zu haben.
Die Ainu, ein sehr gesundes Volk, hätten wenig von Krank
heiten zu leiden, obgleich bei ihrer Unreinlichkeit Viele von
einer Art Räude befallen werden, nach welcher das Haupt kahl
werde. Zu Zehrkrankheiten nicht geneigt, litten sie doch an
starker Bronchitis (tan), welche oft tödtlich verlaufe.
Tan ist das japanische (tan), Verstopfung der Brust.
Wassersucht (nitobakifup), woran ihre Trunkenbolde leiden,
und die genannte Bronchitis (tan) betrachte man als die schwersten
Krankheiten.
Netdpaki, der Leib, der Körper. Auch nidobaki, netobake
und nidobagi. Fup oder fupp, Geschwulst.
Minder gefährlich seien die Erkältungen (onkikara) und
die Fieber (nitobakaraka).
Onke, husten, der Husten. Hierzu k'arä, thun. Man sagt
auch ongi und ornki.
Davon onke arakä, die Krankheit des Hustens. Onke
kamili, der Hustengott.
Nitobakaraka ist netopaki arakä, der Leib krank. Man sagt
auch emuiki netdpaki arakä, der ganze Leib krank.
Beulen (fappe), welche Vorkommen, seien etwas lästig.
Fuppe ist aus fup ,Geschwulst* und pe ,Sache* zusammen
gesetzt.
Die Heilmittel seien hauptsächlich vegetabilische. Ab
kochungen zum inneren Gebrauche werden aus den einheimi
schen Gräsern fushkina und kamuikina bereitet.
Fushkina kann fusiko-lcina ,alte Pflanze* bedeuten.
Kamili-kinä, Götterpflanze.
Eine Art getrockneter Auster legt man in laues Wasser,
welches dann abgeseiht und getrunken wird. Die Austern
wuka und ashketa werden auf diese Weise gebraucht. Bei
Wassersucht trinkt man blos die Hälfte dieser Flüssigkeit, die
andere Hälfte wird in Form von Bähung angewendet.
Die Wörter wdka und asliketa wurden sonst nirgends
gefunden.
Es gibt einen kleinen Fisch, Namens ikisatscheppo. Der
selbe wird von den Ainu sehr als ein Mittel gegen Seiten-
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