Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 101. Band, (Jahrgang 1882)

Der cecbisclie Tristram und Eilliart von Oberge. 
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alius Uber qui incipit vernemit alle ich teil uch sagen etc. Et 
finitur, dem waren wigand, Et est dictamen TristranBartsch 
bemerkt hiezu (S. 19) : ,War nun diese Handschrift ein anderer 
Text der Bearbeitung X oder war es ein ursprünglicher Text? 
Gegen erstere Annahme spricht der abweichende Anfang; es 
fehlt nämlich der Wittenberger Handschrift der Eingang 
V. 1—46, und sie begann erst mit V. 47 (Vornemet recht als 
ich uch sage). Freilich ist auch denkbar, dass eine Hand 
schrift der Bearbeitung X den Eingang wegliess, was bei er 
zählenden Dichtungen bekanntlich nicht selten vorkommt. Wal 
es eine Handschrift des alten Textes, so folgt noch keines 
wegs, dass die Verse 1—46 ein Zusatz des Ueberarbeiters 
sind; es konnte ebenso gut ein Abschreiber des alten Textes 
den Eingang weglassen, wie einer des überarbeiteten.' Wenn 
aber der C. noch nach den ersten tausend Versen, wie gezeigt 
(siehe Abschnitt I), so sclavisch an seine Vorlage sich hält, 
dann ist es wohl nicht glaublich, dass er gleich zu Anfang 
eine solche Selbstständigkeit sich erlaubt hätte. Man wird also 
V 1—46 nur dem Bearbeiter zuschreiben müssen. Darnach 
sind die Aeusserungen Lichtenstein’s S. CXV, CLI und sonst 
zu berichtigen. 
Der Bearbeiter von X liebt es, in breiten Schilderungen 
sich zu ergehen. Besonders zeigt er sein Talent in dieser Art 
an drei Stellen: X 244—64 (Schiffszurüstung), dann X 737 
bis 778 (Tristrant wird zum Kampfe mit Morolt gewappnet) 
und 2064—88 (die Begleiter Tristrams schmücken sich zum 
Empfange ihres Herrn). 
Lichtenstein hält diese Ausführungen offenbar für Eigen- 
tlmm Eilhärts. 1 Dass aber hier der Bearbeiter nur Ansätze, 
die er vorfand, weiter ausspann, beweist nicht blos P, sondern 
auch das G. 2 
Q. F. S. CLXX und zur Kritik S. 27. 
• Es wäre aucli in der That eine unerklärliche Inconsequenz, wenn 
der Dichter, der sonst breite Schilderungen lieben soll, sich eine so 
schöne Gelegenheit, wie die Schilderung der Hochzeit Markes (X2807) 
hätte entgehen lassen. Lichtenstein CLXX dreht den Spiess um und 
"ill diese Stelle gerade als Beweis anführen, dass die sonst vor 
kommenden Schilderungen dem Dichter, nicht dem Bearbeiter angehören. 
Sitzungsber. a. phit.-Mst. CI. CI. Bd. I. Hft. 27
	        
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