Full text: Sitzungsberichte der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften Sitzungsberichte der mathematisch-naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 26. Band, (Jahrgang 1857)

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Pohl. Über den Gebrauch des 
Barometer zu bedürfen, das selbst bei zweckentsprechender Com- 
bination der Ablesungen, letztere bis zu 0-008 Millim. sicher zulässt, 
ist das in kurzen Intervallen vorzunehmende Ablesen des Barometers, 
bei welchem mindestens je 3 Einstellungen erst eine Beobachtung 
liefern, höchst lästig und zeitraubend. 
Ich benutze seit längerer Zeit zu ähnlichen Zwecken das 
sonst, meines Wissens nach, nur zu Höhenmessungen benutzte Thermo- 
Hypsometer mit dem besten Erfolge, und kann daher den Gebrauch 
dieses Instrumentes statt eines viel schwieriger beizuschaifenden 
Normal-Barometers oder statt eines Differential-Barometers em 
pfehlen. Die Vorzüge, welche dieses Instrument gegenüber dem 
Barometer bei pbysicalischen und chemischen Arbeiten darbietet, 
sind hauptsächlich: 
1. Verhältnissmässig geringe Anschaffskosten im Vergleich zu 
denen für ein Normalbarometer. 
2. Compendiosität des Apparates, der auf jedem Tische oder 
Stative in nächster Nähe des Experimentators aufgestellt wer 
den kann. 
3. Grosse Bequemlichkeit in der Ablesung, zu der oft nur ein 
Blick genügt. 
4. Grosse Empfindlichkeit bezüglich der Angaben für kleine Ände 
rungen im Luftdrucke. 
3. Bedeutende Schärfe und Sicherheit der Ablesungen, wobei man 
das sonst beim Barometer so lästige Combiniren der Einzel- 
Ablesungen erspart. 
6. Unabhängigkeit von Temperatur-Einflüssen. 
7. Baschere Reduction der erhaltenen Ablesungen. 
Sollen aber die genannten Vortheile in der That erzielt werden, 
so erscheint die Erfüllung gewisser Bedingungen unumgänglich noth- 
wendig, welche theils das Princip, theils die Einrichtung des Thermo- 
Hypsometer betreffen. 
Bezüglich des ersten Punktes mag hier blos erwähnt sein, dass 
die Spannkraft des Wasserdampfes aufs genaueste bekannt sein muss, 
um darnach das Instrument theilen, oder bei sonst willkürlicher 
Scala, dessen Angaben entsprechend reduciren zu können. 
In neuerer Zeit werden ziemlich allgemein die Resultate, welche 
Regnault bei seinen ausgedehnten Arbeiten über die Spannkraft des
	        
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