Full text: Sitzungsberichte der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften Sitzungsberichte der mathematisch-naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 1. Band, (Jahrgang 1848)

der Gesammt-Akademie. 
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könne, tliut vor Allem Noth, dass sie die Wissenschaft auch wirklich 
vollständig repräsentire. Dies ist jedoch nicht der Fall, so lange 
die Philosophie, die politischen Wissenschaften und die theoretische 
Medicin von derselben ausgeschlossen sind. Ich stelle daher fol 
genden Antrag: 
„Seiner Majestät die Bitte zu unterbreiten, dass sich die kai 
serliche Akademie durch mindestens zwölf wirkliche Mitglieder 
verstärken könne, und zwar sechs für die mathematisch-naturwissen 
schaftliche, und sechs für die historisch-philologische Classe. Die 
Benennungen der Classen wären dann in physikalisch-mathe 
matische, und philosopliisch-historische umzuändern und 
die Mitglieder so zu wählen, dass durch dieselben die Philosophie 
im wirklichen Sinne des Wortes, die politischen Wissenschaften und 
die theoretische Medicin ihre würdigen Vertreter fänden.” 
„Ich hoffe, die kaiserliche Akademie wird meine Ansicht, dass 
die in dem vorliegenden Anträge berührten Punkte wirkliche Lebens 
fragen derselben betreffen , theilen und sie daher einer gründlichen 
Discussion unterwerfen, bei welcher sich vielleicht heraussteilen 
dürfte, dass ich in meinen Reformvorschlägen noch nicht weit genug 
gegangen bin.” 
Die Akademie stimmte diesem Anträge bei; statt des Ausdruckes 
„politische Wissenschaften" wurde die Benennung „Staats-Wissen 
schaften" angenommen, die bisherige Benennung der mathematisch- 
naturwissenschaftlichen Classe aber beibehalten, für die andere aber 
die Bezeichnung „philosophisch-historische Classe” gewählt. 
Auf Grundlage dieses Beschlusses richtete das Präsidium der 
Akademie an Seine k. k. Hoheit den durchlauchtigsten Herrn Curator 
das Ansuchen um Erwirkung der allerhöchsten Genehmigung der in 
Antrag gebrachten Erweiterung der Akademie, welche Genehmigung 
Seine k. k. Majestät mit allerhöchstem Cabinetsschreiben vom 3. Juni 
1. J. zu ertheilen geruhten. Da der durchlauchtigste Herr Curator 
mit hohem Erlasse vom 17. Mai Seine beifällige Zustimmung zu dem 
erwähnten Anträge ausgesprochen und die Bevorwortung derselben 
bei Seiner Majestät zugesichert hatte, fand sich die Akademie ver 
anlasst, in der zur Vornahme von Wahlen bestimmten Gesammt- 
sitzung vom 24. Mai auch schon die Besetzung dieser neuen Plätze 
wirklicher Mitglieder zu berücksichtigen.
	        
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