Silophilus Oryzae Schönherr.
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(Tinea granella) für eine Hauptpest des in Magazinen aufbewahrten
Getreides gilt. Sitoph. Oryzüe ist etwas grösser als der letzt
genannte S. granarius, ungefähr 2 Linien lang und y a Linie breit,
im Leben von dunkelbrauner Farbe mit vier nicht scharf begrenzten
rothbraunen Flecken auf den Flügeldecken; sein ziemlich feiner
Rüssel beträgt beiläufig y 3 der ganzen Körperlänge.
Da übrigens das vollkommene Insect in den systematischen
Werken ohnehin genau beschrieben ist, namentlich in Schönherr’s
Genera et Species Curculionidum T. IY, pars II, pag. 981, wo auch
eine vollständige Synonymie enthalten, so beschränke ich mich hier
auf die Beschreibung seiner noch unbeschriebenen Larve und auf
die Art und Weise seiner Zerstörung der Mais-Körner.
Der von dem Insecte angegriffene Kolben bietet schon dem
freien Auge die Spuren der Beschädigung dar: die einzelnen Körner
sind auf ihrer Oberfläche mit grösseren oder kleineren Löchern ver
sehen und die Substanz des Körnchens mehr oder weniger in einen
mehlartigen Staub verwandelt, der bei den erwähnten Löchern heraus
fällt. Im Inneren des angegriffenen Kornes findet man bald den
Käfer allein, einzeln oder mehrere beisammen, bald Käfer und Larve
zugleich. Die Larve oder Made liegt fast zu einer Kugel zusammen
gezogen in der zu Mehl verwandelten Substanz, ihr grösster Durch
messer beträgt kaum y a Linie; sie ist durchaus weiss und runzlig,
fusslos. Ihr Kopf ist von hornartiger Consistenz, kastanienbraun, mit
starken mebrzähnigen Kiefern bewaffnet, die sie, wenn sie berührt
wird, ziemlich schnell bewegt.
Die Verpuppung findet ebenfalls im Inneren des Körnchens Statt,
und zwar ohne alle Hülle. Die Puppe ist ebenfalls weiss und man
kann unter dem Puppenhäütchen deutlich schon alle Theile des Käfers
entdecken. Man findet das Insect in allen seinen Entwickelungs
zuständen zur nämlichen Zeit in den Maiskolben, so dass die Zer
störung ununterbrochen vor sich geht und seine Vermehrung reissende
Fortschritte macht. Von dem Monat März bis zum August hat Herr
Heller mehrere Hunderte dieses Käfers aus drei Kolben gezogen.
Die Eingebornen suchen dieser Zerstörung dadurch vorzubeugen,
dass sie gleich nach der Ernte die Kolben auskörnen und an einem
sicheren Orte verwahren. Wenn trotz dem die Körner angegriffen wer
den, so müssen sie vermahlen werden, wobei das Insect zerstört wird.
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