Pseudomorphosen des Feldspathes.
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Phosphorsalz zeigt ein Kieselskelet, aber keine Trübung nach
dem Abküblen. Heiss ist die Perle geblicb.
Soda löst die Probe mit Brausen auf. Vorzüglich die Varietäten
vom Calton Hill werden bei der Abkühlung etwas milchig, während
diese Reaction bei den Varietäten von den Kilpatrick Hills nicht so
deutlich vorkommt.
Man kann aus diesen Erscheinungen vorzüglich auf Kieselerde,
Soda, und eine erdige Substanz schliessen. Die Feldspathformen
der Krystalle bringen die Wahrscheinlichkeit innerhalb eines klei
neren Umfangs, aber man hat bisher die Stücke theils in zu kleinen
Mengen gehabt, theils fängt wohl auch ihr genaues Studium im
Zusammenhänge mit anderen Erscheinungen jetzt erst an, als dass
man schon an der Leuchte chemischer Erfahrung den physikalischen
Fortschritt der Bildung prüfen könnte.
Jedes Feldspathvorkommen muss ert wirklich analysirt sein,
bevor man insbesondere die für geologische Schlüsse so wichtigen
Verhältnisse von Kali, Natron, Kalk u. s. w. würdigen kann. Eine
Vergleichung der Formeln, wenn sie auch nicht als Grundlage für
solche Schlüsse gebraucht werden sollte, dient nichtsdestoweniger
doch um einigermassen die Natur des Vorganges zu beurtheilen.
Für den Feldspath mit der Form des Adulars und deutlichem Natron
halte möge die Adular-, Ryakolith- oder Periklin-Formel:
1. (Na, K) Si + Äi Si
genommen werden, für den Analcim bat man
2. Na 3 Si 3 -f 3 M Si 3 + 6 H,
für den Laumonit
3. Ca 3 Si* + 3 JÜ Si 3 + 12 H.
Soll die Formel 1 aus der Formel 2 gebildet werden, so
muss 2 (Na Si -f- Äi Si a ) mit 6 -H entfernt werden. Die
Umwandlung der Formel 3 in die Formel 1 erfordert die Ent
fernung von 2 (R S -4- ÄI Si 3 ) mit 12 Ä. Der Ausdruck R
in der letzten Formel bedeutet freilich zwei Theile Kalkerde, die
absolut entfernt werden, während noch ein dritter Theil durch Natron
ersetzt wird, aber doch bleibt die gleiche Gestalt der Formel in
beiden Fällen merkwürdig, die übrigens mit der Oligoklasformel
gänzlich übereinstimmt. Man könnte die Veränderung so ausdrücken:
Oligoklas und Wasser gehen fort, Adular oder Periklin bleiben
zurück. Den Albit kann man nicht vergleichen, weil er mehr Kiesel-