Full text: Sitzungsberichte der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften Sitzungsberichte der mathematisch-naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 17. Band, (Jahrgang 1855)

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Sc haurot h. Übersicht der geognostiscken Verhältnisse 
Das Vorkommen dieser Art in der alpiniscken Trias wird von 
Catullo, v. Buch, Girard und Bologna erwähnt; ich selbst 
habe sie nicht gefunden. 
Tellina Recoarensis Cat. und Solenites mytiloides Sekloth. 
(Catullo), welche Girard anfuhrt, sind nach dessen Aussage 
so undeutliche Formen, dass sie hier keiner weiteren Erörterung 
würdig sind. 
Rücksichtlich eines Vergleiches des paläontologiseken Charak 
ters der Trias in den Alpen mit jenem anderer Gegenden haben wir 
in dem eben gegebenen Verzeichnisse manche neue Anhaltspunkte 
erlangt. 
Der bunte Sandstein kann sich durch seine petrographischen 
Merkmale und das Vorkommen einiger, wenn auch undeutlicher 
Pflanzenreste hinreichend legitimiren; dasselbe gilt im Allgemeinen 
vom Muschelkalke, welcher überdies den grössten Theil der Fauna 
des deutschen Muschelkalks aufzuweisen hat. 
Mit dem Erscheinen des Muschelkalks werden wir durch eine 
zahlreiche Fauna überrascht; die Arten, welche hier und in Deutsch 
land am häufigsten Vorkommen und daher massgebend erscheinen, 
sind: Spirigera trigonella, Terebratvla vulgaris, Gervilleia Albertii 
Pleurophorus Goldfussi, Encrinus liliiformis. Diese Arten sind 
aber diejenigen, welche für den unteren Muschelkalk in Deutschland 
bezeichnend sind, während Nucula Goldfussi, Nucula Münsteri, Nau 
tilus bidorsatus und andere dem oberen Muschelkalk eigentkümlicke 
oder doch denselben vorzugsweise bewohnende Arten bis jetzt ganz 
vermisst werden. Abgesehen von den wenigen neuen Formen finden 
wir die Arten von Recoaro sowohl in den oberen Lagen des bunten 
Sandsteins von Sulzbad und Zweibrücken, als auch vorzugsweise oder 
ausschliesslich in der unteren Hälfte des deutschen Muschelkalks, im 
nordwestlichen Deutschland und bei Tarnowitz in Ober-Schlesien, so 
dass wir schliessen müssen, dass die untersten versteinerungsfuhren- 
den Schichten des Muschelkalks von Recoaro mit den Schichten von 
Sulzbad und Zweibrücken, die höheren (mit Gervilleia Albertii und 
Spirigera trigonella) mit dem Wellenkalke und Mehl- oder Schaum 
kalke und also auch mit den Schichten von Tarnowitz auf ein Niveau 
zu stellen sind. Die folgenden Schichten in welchen ich nur noch 
Encrinus liliiformis, Natica turbilina und Terebratula vulgaris 
gefunden habe, fallen dann der mittleren Abtheilung, und die verstei-
	        
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