Full text: Sitzungsberichte der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften Sitzungsberichte der mathematisch-naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 17. Band, (Jahrgang 1855)

518 
Schauroth. Übersicht der geognostischen Verhältnisse 
43. Natica tnrbilina Schloth., sp. 
Taf. II, Fig. 8. 
Helicites turbilinus Sehl oth., Petref. pag. 107, Taf. 32, Fig. S. 
Turbo helicites Münst. in Goldf. Petref. Germ. III, pag. 93, Taf. 193, Fig. 2. 
Die kleinen natica- und turboähnlichen Schnecken des Muschel 
kalks sind unter sich schwer zu unterscheiden und bilden auch Über 
gänge in grössere kugelige oder gestreckte Formen, wie zu Natica 
Gaillardoti und Turbonilla dubia, so dass v. Strombeck unter 
Natica Gaillar doti alle kurzen, mehr kugeligen Formen (Natica 
oolithica Zenk., N. pulla Z iet.J und unter Turbo helicites die 
Formen mit 3—-4 Umgängen (Helicites turbilinus Schloth., Buc- 
cinum turbilinum Geinitz, Turbo socialis MünstJ vereinigt hat. 
In den oberen Lagen des Muschelkalks bei Recoaro und in den 
unteren im Val Serraggere trifft man nicht selten kleine kugelige 
Schnecken von etwa 2 Millim. Durchmesser, welche dem Turbo 
helicites Münst., wie ihn Goldfuss Taf. 193, Fig. 2 abgehildet 
hat, gleichen und an welchen meistens die Zuwaclislinien, die an der 
Nath immer am deutlichsten sind, so kräftig hervortreten, dass sie 
bisweilen wahre Leisten oder Rippen bilden und dann zu Naticella 
costata, die von St. Cassian (ob mit Recht?) und aus dem eigent 
lichen Muschelkalke der Alpen mehrfach erwähnt wird, führen. 
Solche Formen hat auch der Muschelkalk im Coburg’schen aufzu 
weisen, und ich habe mehrere Exemplare gefunden, wejclie nach 
Abwitterung der Schale kräftige, winkelige, von der Nath aus über 
die Wölbung der Umgänge hinweggehende Rinnen zuin Vorschein kom 
men lassen. Bezeichnend für diese Formen mag noch erscheinen, dass 
die ersten Windungen nie eine hohe Spira bilden, oft auch wie ver 
schmolzen aussehen, die letzte sich aber schnell erweitert, wie es in 
der Goldfuss’schen Zeichnung gut dargestellt ist. Dieselben 
Formen finden sich auch im bunten Sandsteine von Sulzbad und zwar 
in Begleitung derselben Versteinerungen wie im Vicentinischen, wie 
Gervilleia Albertii, Pleurophorus Goldfussi, so dass man hier mit 
Recht auf einen Synchronismus dieser Ablagerungen schliessen darf. 
Schon v. Schlotheim führt bei seinem Helicites turbilinus an, 
dass er gut erhalten und dass die ziemlich grosse Mundöffnung mit 
einem saumartigen zurückgebogenen Rande versehen ist. Diese Kenn 
zeichen charakterisiren aber auch die von verschiedenen Localitäten
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.