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Schauroth. Übersicht der geognostischen Verhältnisse
43. Natica tnrbilina Schloth., sp.
Taf. II, Fig. 8.
Helicites turbilinus Sehl oth., Petref. pag. 107, Taf. 32, Fig. S.
Turbo helicites Münst. in Goldf. Petref. Germ. III, pag. 93, Taf. 193, Fig. 2.
Die kleinen natica- und turboähnlichen Schnecken des Muschel
kalks sind unter sich schwer zu unterscheiden und bilden auch Über
gänge in grössere kugelige oder gestreckte Formen, wie zu Natica
Gaillardoti und Turbonilla dubia, so dass v. Strombeck unter
Natica Gaillar doti alle kurzen, mehr kugeligen Formen (Natica
oolithica Zenk., N. pulla Z iet.J und unter Turbo helicites die
Formen mit 3—-4 Umgängen (Helicites turbilinus Schloth., Buc-
cinum turbilinum Geinitz, Turbo socialis MünstJ vereinigt hat.
In den oberen Lagen des Muschelkalks bei Recoaro und in den
unteren im Val Serraggere trifft man nicht selten kleine kugelige
Schnecken von etwa 2 Millim. Durchmesser, welche dem Turbo
helicites Münst., wie ihn Goldfuss Taf. 193, Fig. 2 abgehildet
hat, gleichen und an welchen meistens die Zuwaclislinien, die an der
Nath immer am deutlichsten sind, so kräftig hervortreten, dass sie
bisweilen wahre Leisten oder Rippen bilden und dann zu Naticella
costata, die von St. Cassian (ob mit Recht?) und aus dem eigent
lichen Muschelkalke der Alpen mehrfach erwähnt wird, führen.
Solche Formen hat auch der Muschelkalk im Coburg’schen aufzu
weisen, und ich habe mehrere Exemplare gefunden, wejclie nach
Abwitterung der Schale kräftige, winkelige, von der Nath aus über
die Wölbung der Umgänge hinweggehende Rinnen zuin Vorschein kom
men lassen. Bezeichnend für diese Formen mag noch erscheinen, dass
die ersten Windungen nie eine hohe Spira bilden, oft auch wie ver
schmolzen aussehen, die letzte sich aber schnell erweitert, wie es in
der Goldfuss’schen Zeichnung gut dargestellt ist. Dieselben
Formen finden sich auch im bunten Sandsteine von Sulzbad und zwar
in Begleitung derselben Versteinerungen wie im Vicentinischen, wie
Gervilleia Albertii, Pleurophorus Goldfussi, so dass man hier mit
Recht auf einen Synchronismus dieser Ablagerungen schliessen darf.
Schon v. Schlotheim führt bei seinem Helicites turbilinus an,
dass er gut erhalten und dass die ziemlich grosse Mundöffnung mit
einem saumartigen zurückgebogenen Rande versehen ist. Diese Kenn
zeichen charakterisiren aber auch die von verschiedenen Localitäten