Full text: Sitzungsberichte der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften Sitzungsberichte der mathematisch-naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 17. Band, (Jahrgang 1855)

Über ein neues Genus aus der Familie der Welse, Siluroidei. 
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Schild. Im Übrigen ist die Haut völlig nackt; der Seitencanal läuft 
namentlich am Schwänze in kurze, jedoch nur nach abwärts gerichtete 
Seitenröhrchen aus, dagegen zeigt die Haut hinter dem Helme und an 
den nackten Stellen des Kopfes zahlreiche Canalverzweigungen, die 
sogenannten Venen Valenciennes. 
1. D. Ve, P. %, A. 12, V. Vs. C. 21 
(nebst mehreren Pseudostrahlen beiderseits). 
Die zweite Dors. enthält einen fast geraden Stachel und einige 
zwanzig (24—25) gegliederte Strahlen, die jedoch auf einer fett 
flossenähnlichen Basis aufsitzen, ähnlich wie bei Phractocephalus, 
aber ungleich stärker entwickelt sind. Der starke, abgeplattete 
Stachelstrahl der P. ist am inneren Rande grob gesägt, am äusseren 
hlos rauh, jener der ersten Dorsale sitzt auf einem langen, dicken 
Basaltstück auf, mit dem er durch ein Gelenk verbunden ist. 
Erwähnung verdienen noch die den meisten Siluroiden eigene 
tiefe Kehlfalte und die Weite der Kiemenspalte, die bis zum Isthmus 
olfen ist und um so auffallender erscheint, als dieser Fisch, wie so 
gleich erwähnt werden wird, bestimmt und befähigt ist, lange Zeit 
ausser Wasser sein Leben zu fristen. Als Zahl der Kiemenstrahlen, 
so weit ich sie ohne Verletzung des Exemplares ermitteln konnte, 
kann ich 9 angeben. Einen Porus lateralis vermochte ich nicht auf 
zufinden und ich erwähne dies namentlich aus dem Grunde, da 
Phractocephalus einen solchen besitzt, wie schon Bloch und 
Agassiz bemerkten und welchen Valenciennes (1. c. XV, p. 5) 
„un petit orifice muqueux au-dessus de la base pect orale“ nennt. 
Die Untersuchung des inneren Baues hat sich Prof. Hyrtl, der sich 
im Besitze dieses Unicum befindet, seihst Vorbehalten, daher ich mich 
jeder vorläufigen Angabe hierüber enthalte. 
Die Färbung erscheint in der Rückenseite dunkelbraun, von den 
Seiten gegen den Bauch in helles Bleigrau übergehend, jede Spur 
einer Zeichnung durch Flecken, Punkte oder Streifen fehlt gänzlich. 
Die Art der Auffindung dieses Fisches ist nach Herrn Consuls 
Heuglin mündlicher Mittheilung nicht weniger interessant als er 
selbst. Er wurde nämlich im Februar 1854 hei Girf in der Nähe von 
Chartum, einige 1000 Schritte vom Flusse entfernt, hei Gelegenheit 
des Grabens eines Brunnens im Sande eingewühlt gefunden und dem 
Herrn Consul lebend überbracht, bei welchem er erst nach 3 Tagen 
die er noch im Trockenen liegend und zum Theile der Sonne ausge- 
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