Full text: Sitzungsberichte der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften Sitzungsberichte der mathematisch-naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 12. Band, (Jahrgang 1854)

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H y r t 1. 
Die Pflanze hatte somit in Jahresfrist, während welcher Zeit 
ihr Stamm sich verlängerte und vier neue Blätter erhielt, zusammen 
21 223 Grm. an Gewicht gewonnen. Diese Zunahme konnte nur 
durch Aufnahme luftförmiger Nahrung, welche sie assimilirte und 
zur Bildung innerer Theile verwendete erfolgt sein. Es beträgt dies, 
ihr ursprüngliches Gewicht zu 10012 Grm. genommen, mehr als 
noch einmal so viel. 
Man sieht also, dass eine Ernährung der Pflanzen ledig 
lich durch die atmosphärische Luft nicht nur möglich, 
sondern dass die Substanzzunahme selbst unter den 
ungünstigsten Umständen nicht unbetr ächtlich ist, und 
zur Yermuthung berechtigt, dass unter günstigen Verhältnissen der 
Einfluss der Luft auf die Ernährung der Pflanzen grösser ist, als wir 
bisher vermutheten. Hiebei haben sich wenigstens für die Zufuhr 
von Wasserdunst die Luftwurzeln so thätig erwiesen, dass sie den 
durch die Blätter nothwendig erfolgenden Verlust nicht nur deckten, 
sondern stets einen nicht geringen Überschuss hervorbrachten. 
Beitrag zur Anatomie von Herotis Ehrenbergii. 
Von Prof. Hjrtl. 
(Auszug- aus einer für die Denkschriften bestimmten Abhandlung mit 3 Tafeln.) 
Der Inhalt dieser Schrift betrifft, nebst einer vergleichenden 
Darstellung der Osteologie von Heterotis Ehrenbergii und Osteo- 
glossum formosum, vorzugsweise jene inneren Organe des ersteren, 
deren Anatomie bisher wenig oder gar nicht bekannt war. 
Hieher gehört vor Allem das accessorische, schneckenförmige 
Organ der Kiemen. Es besitzt die Gestalt einer Tellerschnecke, von 
mehr als einem Zoll Durchmesser, w elche, von der Kiemenspalte aus 
gesehen, genau 6 Windungen zeigt, und aus einem knorpeligen, vom 
mitteren und oberen Gelenkstück des vierten Kiemenbogens (nicht des 
zweiten, wie es bei Cuvier heisst, oder des dritten, nach Valen- 
eienn es) ausgehenden Rohre besteht, dessen grosse Eingangsöffnung 
gegen die vierte Kiemenspalte sieht. Von innen aus gesehen, zeigt
	        
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