396 H y r t 1. Die Pflanze hatte somit in Jahresfrist, während welcher Zeit ihr Stamm sich verlängerte und vier neue Blätter erhielt, zusammen 21 223 Grm. an Gewicht gewonnen. Diese Zunahme konnte nur durch Aufnahme luftförmiger Nahrung, welche sie assimilirte und zur Bildung innerer Theile verwendete erfolgt sein. Es beträgt dies, ihr ursprüngliches Gewicht zu 10012 Grm. genommen, mehr als noch einmal so viel. Man sieht also, dass eine Ernährung der Pflanzen ledig lich durch die atmosphärische Luft nicht nur möglich, sondern dass die Substanzzunahme selbst unter den ungünstigsten Umständen nicht unbetr ächtlich ist, und zur Yermuthung berechtigt, dass unter günstigen Verhältnissen der Einfluss der Luft auf die Ernährung der Pflanzen grösser ist, als wir bisher vermutheten. Hiebei haben sich wenigstens für die Zufuhr von Wasserdunst die Luftwurzeln so thätig erwiesen, dass sie den durch die Blätter nothwendig erfolgenden Verlust nicht nur deckten, sondern stets einen nicht geringen Überschuss hervorbrachten. Beitrag zur Anatomie von Herotis Ehrenbergii. Von Prof. Hjrtl. (Auszug- aus einer für die Denkschriften bestimmten Abhandlung mit 3 Tafeln.) Der Inhalt dieser Schrift betrifft, nebst einer vergleichenden Darstellung der Osteologie von Heterotis Ehrenbergii und Osteo- glossum formosum, vorzugsweise jene inneren Organe des ersteren, deren Anatomie bisher wenig oder gar nicht bekannt war. Hieher gehört vor Allem das accessorische, schneckenförmige Organ der Kiemen. Es besitzt die Gestalt einer Tellerschnecke, von mehr als einem Zoll Durchmesser, w elche, von der Kiemenspalte aus gesehen, genau 6 Windungen zeigt, und aus einem knorpeligen, vom mitteren und oberen Gelenkstück des vierten Kiemenbogens (nicht des zweiten, wie es bei Cuvier heisst, oder des dritten, nach Valen- eienn es) ausgehenden Rohre besteht, dessen grosse Eingangsöffnung gegen die vierte Kiemenspalte sieht. Von innen aus gesehen, zeigt