Full text: Der Tourist auf der Südbahn von Wien bis Triest

Meierei findet Bewirthung mit Kaffee statt, dessen Guͤte weit 
gerühmt ist. Die Straßte führt dann weiter nach St. He— 
lena, Dörfchen mit 26 Häusern und 220 Einwohnern. 
Helenenkirchlein in neuester Zeit restaurirt. Schönes 
Altarblatt, der Toͤpferaltar, eine treffliche altdeutsche Bildnerei. 
Gasthaus und Brauhaus. Die Burg Rauhenstein, hoch 
am Fels thronend, einst auch Sitz der Thursonen; Ruine 
seit der Türkeninvasion von 1683. Erzherzog Anton ließ sie 
zugaͤngig erhalten. Die Aussicht von dem Wartthurm ist 
herrlich, doch nicht so ausgedehnt, als jene von Rauhenegg 
— Die Straße, welche fruͤher von hier an über den Urthel— 
stein und Burgstall sehr schlecht war, ward auf Anregung des 
vielverdienten damaligen Kreishauptmanns, Baron Waldstetten 
im Jahre 1826 neu erbaut und geboͤrt jetzt zu den besten. 
Durch den Urthelstein ward ein Tunnel, 144 Fuß lang, 21 
breit, 16 hoch geschlagen. Von da, längs dem Burgstall, 
an der schönen Mariakapelle vorüber, welche als ex voto, 
wegen Erhaltung bei der Cholera, von dem nun verewigten 
biedern Wiener Bürger, Herrn Boldrini im Jahre 1832 ge⸗ 
stiftet, 1849 vergrößert und verschönert ward, vorüber an 
den Krainerhütten, an einem Steinkohlenbau des Herrn Zirkl 
vorüber, nach Heiligenkrenz. Man legt zu Wagen den 
Weg von Baden nach Heiligenkreuz auf dieser schönen Straße 
in 112 — 2 Stunden zurück. Dort verbindet sich der Weg 
mit der Straße, welche von Mödling herein über Heiligen⸗ 
kreuz nach Mariazell führt, und somit lassen sich alle jene 
Ausflüge, welche ich oben, vom Mödlinger Bahnhofe aus, 
angedeutet habe, mit den hier geschilderken vereinigen. — 
Ich bemerke übrigens, daß auch ein direkter Verbindungsweg 
zwischen Mödling und Baden besteht. Er führt aͤußer— 
halb des Neustadterthors gleich rechts aufwärts, zwischen 
den Weinbergen, über die Einsattlung des Eichkogels und 
durch den Markt Gumpoldskirchen, dann wieder zwischen 
den Weinbergen an dem Melker Keller vorüber in zwei Stun—⸗ 
den nach Baden. Auf diesem Wege hat man zur Rechten 
immer den 2126 Fuß hohen Anninger, dessen Ersteigung 
von hier aus auch vorgenommen werden kann. Ein steiniger
	        
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