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W erner.
des Aristoteles in diesem und anderen Punkten sonderliches
Gewicht zu legen, 1 glaubt er doch gegen Scotus 2 u. A. er
weisen zu können, dass auch Aristoteles die Trennbarkeit
der intellectiven Seele vom Leibe in dem von Durand be
haupteten Sinne, d. i. als eine Trennbarkeit nicht blos secun-
dum operationem, sondern auch secundum esse auffasse. Ueber
die von den Gegnern citirte Stelle Metaph. XI, p. 1070 a,
lin. 24 ff. spricht sich Durand genau so aus, wie Thomas in
seinem Commentar zur aristotelischen Metaphysik; 3 Thomas
bemerkt, und Durand mit ihm, dass Aristoteles in der bezüg
lichen Stelle die Frage, ob bestimmte Wesensformen unabhängig
von ihren zu Grunde gehenden Trägern fortexistiren können,
unentschieden lasse, und die Lösung einem anderen Orte Vor
behalte; dieselbe finde sich in den Büchern de Anima. Nach
Durand ist dasjenige, was Aristoteles in den Büchern de Anima
über die Separation der intellectiven Seele, des Intellectus
agens und Intellectus possibilis von den übrigen Theilen der
Seele bemerkt, die Antwort auf die in den Büchern de Meta-
physica beregte Frage. Im ersten Buche de Anima 4 sagt
Aristoteles, wenn der Seele irgend eine Thätigkeit derart eigen
sei, dass sie ohne Mitwirkung des Körpers zu Stande kommen
könne, müsse auch die Seele selber vom Körper trennbar sein;
nun sieht er aber die Operatio intelligendi sicher als eine
ohne Mitwirkung des stofflichen Leibes zu Stande kommende
Thätigkeit an, somit könne über seine wahre Meinung kein
Zweifel bestehen. Auch das vielbesprochene Oüpaösv exeiaiEva:
des Noö? wird von Durand als Beleg für seine Auffassung der
biliter rerum corporalium, quia nec substantia dicitur corpus, nisi quia
est talis natura quae est capax quantitatis, quae etiam in suo genere
vocatur corpus. Anima autem propter sui separabilitatem a corpore non
est capax quantitatis, quia non est res corporalis, quamvis sit pars com-
positi corporalis. 1 dist. 8, pars 2, qu. 3, n. 14.
1 Quamvis non multum sit curandum, quid senserit Aristoteles, tarnen magis
credo, quod Aristoteles senserit animam intellectivam esse separabilem
secundum esse et operationem, quam secundum operationem solum.
2 dist. 18, qu. 3, n. 6.
2 Vgl. meine Schrift: Johannes Duns Scotus (Wien, 1881), S. 47 f.
3 Vgl. Tbom. Comm. in Metaph. XII, lect. 2.
4 Siehe Aristot. Anim. I, p. 403 a, lin. 10 ff.