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Müller.
In Betreff des g und g ist zwar zwischen JT = <j und
= g lautlich kein Unterschied wahrzunehmen, indem beide
= dz sind, aber vor folgenden Dentalen tritt eben dasselbe
Verhältniss hervor, welches wir oben zwischen ts und $ wahr
genommen haben, d. h. = g erscheint als g, = g da
gegen als dz, respective nach nothwendigem Ausfall des d als z.
Es bildet also yug das Participium perfecti passivi mittelst des
Suffixes —ta = yuk-ta— (= yug-ta—), dagegen yag = is-ta—
(= yadz-ta—), srg = srs-ta— (= sardz-ta—), mrg — mrs-ta—
(= mardz-ta—).
Ganz dasselbe Verhältniss wie zwischen g und g waltet
auch ob zwischen gh und gh, nur dass hier vor den Dentalen
in Folge einer anderen Analogie-Bildung (die auf der retro
graden Assimilation beruht) eine andere Behandlung der Laute
Platz gegriffen hat. Von duli— (= dugh) bildet man dug-dha—
(= dugh-dha — dugh-ta), nicht dhuk-ta— (= dhugh-ta, da duli
ursprünglich dhugli gelautet hat), ebenso von lih (= ligh) =
lidha— (= liddha — lid{zh)-ta) nicht lista (— lidzh-ta). Wäre
nicht, um den Charakter der Aspirata am Ende der Wurzel zu
retten, die auf retrograder Assimilation beruhende Verwandlung
der Laute eingetreten, so hätte man von ligh unfehlbar lista—
(= lidzh-ta—) bilden müssen, in derselben Weise, wie man
von yag— = ista— (= yadz-ta) gebildet hat.
Das Altbaktrische stellt sich in der Behandlung der Laute
k, g, gh dem Altindischen vielfach zur Seite. Gleich demselben
bietet es für k neben 7c, / auch ts (altbaktr. w = altind. Ef),
für g, gh neben g, ■' auch dz (altbaktr. £^= altind. <jj), und
für g und gh = z (s^). Es ward also im Altbaktrischen auch gh
von dem Processe der Palatalisirung ergriffen, während gh im
Altindischen unversehrt geblieben ist. Dass aber dieser Process
in gh bedeutend jünger ist als in gh, dies beweisen, abgesehen
von der Behandlung der beiden Laute vor Dentalen (yaz— —
altind. yag bildet: yasta—, dagegen druz — altind. druh bildet:
dru/ta—) diese Laute selbst, indem z = gh auf dz beruht,
das sich erst aus dz entwickelt hat, während z = gh auf dz
unmittelbar zurückgeht. Das Altpersische (die Sprache der
achämenidischen Keilinschriften) scheidet g von gh nicht und
lässt beide Laute in dz zusammenfallen (vgl. altpers. diirudz■—
== altbaktr. druz—, davon duru/Ja— = altbaktr. dru/ta—).