Die Gewaltherrschaft Hiang-yü’s. 15
von sechzig bis siebzigtausend Mann befehligte, mit dem er auf dem
Gebiete SB T Hia-pei *) lagerte.
Um diese Zeit batte Thsin-kia, ebenfalls ein Ein-
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geborner von Kuang-Iing, den von einer Seitenlinie des Hauses Tsu
stammenden §|j?j S- King-kiü an der Stelle des seit dem letzten
Monate des vorhergehenden Jahres vermissten Tschin-sche, Königs
von Tschin, zum König von Tsu eingesetzt. Thsin-kia lagerte im
Osten der festen Stadt ^ Peng-tsching 2 ), wo er sich Hiang-
liang auf dessen Zuge entgegen zu stellen gedachte. Dieser sprach
zu den untergeordneten Anführern seines Heeres: Der König von
Tschin stand früher an der Spitze der Angelegenheiten. Der Kampf
war für ihn von keinem Nutzen ; man hat noch nicht gehört, wo er
sich befindet. Jetzt hat Thsin-kia sich aufgelehnt gegen den König
von Tschin und eingesetzt King-kiü: er sinnt auf gesetzlose Hand
lungen. — Hiang-liang griff somit das Heer Thsin-kia’s an, schlug
es und verfolgte es bis jjjjj Hu-ling*). Von dort kehrte Thsin-
kia wieder zurück und lieferte eine eintägige Schlacht, in der er den
Tod fand, worauf sein Heer sich ergab. Der neu eingesetzte König
King-kiü entfloh und fand ebenfalls den Tod auf dem Gebiete von
Liang 4 ).
Nachdem Hiang-liang sich durch das Heer Thsin-kia’s verstärkt,
bezog er ein Lager in Hu-ling, von wo er weiter nach Westen vor
zudringen beabsichtigte, als ffB -f=T Tschang-han, Feldherr von
Thsin, mit einer grossen Streitmacht auf dem Gebiete DjG Li 5 )
eintraf. Hiang-liang entsandte gegen diesen Feind den ihm unter
geordneten Feldherrn Tschu-ksi-schi und den
Landesherrn von Yü-fan. Der letztere fiel jedoch in dem
Kampfe, während Tschü-khi-schi geschlagen ward und nach Hu-ling
zurückfloh. Hiang-liang zog hierauf nordwärts nach der festen Stadt
Sie, woselbst er den Feldherrn Tschü-khi-schi hinrichten liess.
Schon früher hatte er seinen Sohn Hiang-yü zum Angriffe auf die
1 ) Das heutige Pei-tscheu, Kreis Siü-tscheu, Provinz Kiang-nan.
2 ) Das heutige Siü-tscheu iu Kiang-nan.
*’) In dem heutigen Kreise Hoai-ngan, Provinz Kiang-nan.
4 ) Die Hauptstadt des ehemaligen Reiches Wei.
) In der Nähe des heutigen Bezirkes Pei, Kreis Siii-tscheu in Kiang-nan.