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nödi. Ilosvai (1548 — 74), von dessen Schriften uns, wie
gezeigt wird, der grössere Theil verloren ging, gehört mit
seinem „Toldi" hieher, worin einige Abenteuer des ungrischeu
Hercules, Niklas Toldi, nach der Sage und den Volkslie
dern erzählt werden. Der Verfasser bedauert, dass Ilosvai
nicht die toldischen Sagen, deren manche noch jetzt im ungri-
schen Volke leben, vollständig und ganz in ihrer damaligen
Wesenheit und Form niedergeschrieben hat. Schliesslich ver
breitet sich die Denkschrift noch über die Toldi-Sage selbst,
über ihr Alter, ihre Phasen, und jene Umgestaltungen, denen
sie im Laufe der Zeiten unterworfen war.
Der Verfasser gedenkt eine zweite Mittheilung folgen zu
lassen, worin die noch übrigen eilf Dichter dieser Gruppe ab
gehandelt werden sollen.
Herr Regierungsrath Arneth liest folgenden motivirten
Entwurf einer Instruction für die mit der von der kaiserlichen
Akademie bewilligten Unterstützung vorzunehmenden Ausgrabungen
in Salona.
Ruinen gewesener Städte gehören zu den ansprechendsten
unabsichtlichen Denkmälern der Geschichte. — Das Kaiserthum
Oesterreich zählt mehrere solcher unabsichtlicher Denkmäler;
für das bei weitem merkwürdigste halte ich Pola in Istrien,
ferner Spalato in Dalmatien, Aquileja in Friaul. Einen in viel
facher Beziehung untergeordneten Rang nimmt Salona ein. Der
Name Salona’s hat Theilnahme erregt; der Zustand, in dem die
Ruinen dieser gewesenen Stadt Wheler und Spon schon vor
zwei Jahrhunderten sahen, hat sich wahrscheinlich nicht nur
nicht gebessert, sondern verschlimmert. Nachdem aber die kai
serliche Akademie der Wissenschaften in ihrer Sitzung vom
8. November v. J. den Vortrag des Herrn Professors Carrara
angehört, den Druck desselben mit Auslassung mancher Stellen
und eine Geldunterstützung zur Fortsetzung der Ausgrabungen
beschlossen, Herr Carrara wiederholt um eine Instruction er
sucht hat, und mir die kaiserliche Akademie der Wissenschaften
eine zu entwerfen den Auftrag ertheilte, so habe ich die Ehre,
folgende Grundlinien zu einer solchen vorzulegen.