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„Wiener Skizzen im Mittelalter” angedeutet ist, so wie jene der
Stifts- und Kl os te r narren oder Lappen, von welch
letzteren ich in den Hofacten nur ein einziges Exemplar ersah.
Es war nämlich der Klosterlappe vom Stifte Klosterneu
burg, welchen König Ferdinand III., als er am Leopoldstag 1649
die gewöhnliche Leopoldsfeier in Klosterneuburg persönlich ab
hielt, mit 6 fl. beschenkte.
Endlich ist auch die Geschichte der österreichischen
Volksnarren noch beinahe ganz vernachlässigt worden.
Ich habe mir erlaubt, hier schon diesen Gegenstand in
einem vorläufigen Vortrag zur Sprache zu bringen, um die Ge
schichtsforscher darauf aufmerksam zu machen und sie zu bit
ten, mir, was ihnen in ungedruckten oder minder bekannten
Quellen über diesen Gegenstand zur Kenntniss gekommen, mit
theilen zu wollen; denn nur durch die Mitwirkung der Archi
vare, Bibliothekare und aller Jener, denen die verhältnissmäs-
sig noch so wenig gekannten und über die ganze Monarchie
zerstreuten Materialien der österreichischen Sittengeschichte zu
gänglich sind, kann ich hoffen, meinem Aufsatze die Vollstän
digkeit zu geben, die ihn erst würdig machen wird, in die
Abhandlungen der k. Akademie aufgenommen zu werden.
Auch würden sich mir dadurch wahrscheinlich noch meh
rere Zweifel lösen, die oft durch die kaum erkennbare Grenz
linie zwischen Hofcomödianten und Hofnarren in den vagen
Quellenausdrücken entstehen.
So z. B. in welche Kategorie ist der 1588 am Pragerhofe
vorkommende Fortunato Bertholdo Paccio zu stellen?
Oder, ist Hieronymus De Galera im Jahre 1590 spanischer
Freudenmacher und Singer identisch mit dem unter dem
selben Namen vorkommenden spanischen Hofnarren, welcher
1591 in Prag die Tochter eines Wiener Stadtrathes heirathete?
Was hatte es mit dem in den Acten ein einziges Mal 1632
Vorgefundenen (Prager) Schlossnarren Schickel für eine Be-
wandtniss ?
Endlich wollen wir noch auf die in den Kreis dieser Un
tersuchungen theilweise wenigstens gehörigen Hof-Comödi-
anten und Zwergen aufmerksam machen. Ihre Geschichte im
16. und 17. Jahrhundert am Wiener Hof ist aber so wie jene der