Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 29. Band, (Jahrgang 1858)

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Scherze r. 
mir noch während des Aufenthaltes der kaiserl. Fregatte in Shanghae 
gelingt, die gewünschte Nachricht über den geschichtlichen Berg 
Hoei-ki zu erhalten, indem ein Ausflug nach Ningpo in Antrag ist, 
welcher uns nach den bisher eingezogenen Erkundigungen mindestens 
in die Nähe der Stadt Hoei-ki versetzen würde, wo gewiss am ersten 
der gewünschte Aufschluss zu erlangen sein dürfte. 
E. In Bezug auf den von den Chinesen so sehr geschätzten 
Yo-Stein, mit welchem Worte man eigentlich im Chinesischen jede 
Gemme oder gesell liffenen Stei n bezeichnet, erfuhr ich blos, 
dass die weisse wie „Schöpsenfett“ aussehende Sorte die 
geschätztere, werthvollere ist und daher auch von den 
Chinesen ^ Jfh ¥ (Mutton-Fat-stone) genannt wird. Die 
französische Bezeichnung (Jade) sowohl, als die englische (Jade, 
dsched), welche nur durch die Aussprache sich unterscheidet, rühren 
wahrscheinlich von „lapis ischiata“ her und sind wohl in Bezug auf 
die m in e ralogisc h e Beschaffenheit des Steines irrthümlich. Einen 
kleinen Ring aus diesem interessanten Stein habe ich Herrn Dr- 
Hochs tätter übergeben, welcher die Güte haben wird, nähere 
Untersuchungen damit anzustellen. Ein anderes, künstlerisch werth- 
volleres Stück aus demselben Stein, eine zierliche Tabaksdose, welche 
von einem englischen Soldaten während der Bestürmung von Can- 
ton der krampfhaft zusammengepressten Hand eines erschossenen 
Mandarins entrungen wurde, und die ich wie so manches andere 
Werthvolle der Güte des königlich preussischen Vice-Consuls in 
Hongkong, Herrn Gustav 0 verbec k, verdanke, beabsichtige ich 
nebst anderen Gegenständen dem k. k. Münz- und Antiken-Cabinete 
in Wien zu verehren. 
F. Was ferner die in der alten Geschichte öfters erwähnte 
Waffe Thsi-scheü 1 ) betrifft, welche zu den geheimen, verborgenen 
gehören soll, so erzählte mir der alte chinesische Regierungs-Dol 
metsch, dass die Legende von einem köstlichen Fisch berichtet, der 
blos mit dieser 7 Z o 11 langen, sehr scharfen Waffe getödtet 
werden konnte. An einem Kaiserinahle, bei dem der Verrath zu Gast 
sass, verbarg man absichtlich diese scharfe, gefährliche Waffe im 
Lieblingsgericht des Kaisers, und als jener köstliche Fisch aufge- 
‘) Zu vergleichen hiermit der Aufsatz in dem Junihefte 1858 der Sitzungsberichte: 
„Berichtigung des Namens einer alten chinesischen Waffe.“ Anm. d. Red.
	        
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