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SITZUNG VOM 10. MÄRZ 1858.
Gelesen:
Studien zur Geschichte des i3. Jahrhunderts.
Von dem w. M. Hrn. Regierungsrathe J. Chmel.
Dem gewissenhaften Forscher österreichischer Geschichten, der
gewisse Verhältnisse späterer Zeiten, zum Beispiele des fünf
zehnten Jahrhunderts, beleuchten will, drängt sich die Nothwen-
digkeit auf, in eine viel frühere Periode zurückzugehen, in der sich
dieselben gleichsam vorbereiteten.
Unverkennbar hat sich eine Entwickelung der Verhältnisse
begeben und zum gründlichen Urtheil gehört die Kenntniss der
A nfänge.
Zur Geschichte der Landeshoheit in Österreich und der
allmählichen Begründung derFürstenmacht gehört wohl ganz vor
züglich die Stellung der österreichischen Landesfürsten zur Kirche
und insbesonders zu ihrem Oberhaupte.
Diese Stellung und überhaupt der Zustand der Kirche unter
dem Regimente österreichischer Fürsten gehört wohl zu den wich
tigsten, aber auch schwierigsten Gebieten des ungeheuren Feldes.
Es kann wohl nur durch die theilweise sorgfältige Forschung
nach und nach die volle Wahrheit über diese Verhältnisse ermittelt
werden.
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