Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 23. Band, (Jahrgang 1857)

Über das Kitab Jamini etc. 
97 
dass Du nicht ins Verderben gerathest, indem Dn glaubst dass irgend 
ein Gefährte ausser Muhammad ihn Abi bakr, nach der obigen Erzäh 
lung, die Ermordung 'Utinän's wünschte oder ihm dazu behilflich 
war; denn die welche schwiegen, thaten dies nur thcils aus Furcht 
für sich seihst, weil die Ägypter und Syrer und die andern welche 
'Utmän nach gemeinschaftlicher Berathung belagerten, aus allerlei 
Volk zusammengelaufen waren und sich an kein Recht kehrten, und 
weder einen Kleinen, noch Grossen ehrten, theils aus Hoffnung, dass 
jene Belagerung die Auslieferung Marvän’s zur Folge haben würde, 
damit zwischen ihm und denen welche nach seinem Tode strebten, 
gerichtet würde und wieder ihn die gegen ihn gerichteten harten 
Anklagen erhoben würden. 'Utmän aber ist darin ohne Schuld, dass 
er ihn nicht auslieferte aus Furcht man möchte ihn tödten ; die 
Gefährten sind gleichfalls ohne Schuld, da Jeder wohl geleitet war. 
Wer aber seine Seele hierüber in Widerspruch bringt, der stürzt 
sie in eine solche Gefahr, dass man furchten muss, er beraube sich 
des Glaubens, nach dem Wortlaut von des Propheten Rede in der 
wahren Überlieferung, wonach er, Gott selbst folgend, sprach: „Wer 
einen Freund von mir befeindet, dem verkünde ich Krieg“, d. h. dem 
mache ich kund, dass ich ihn bekriegen werde; wer aber Gott bekriegt, 
der wird nie glücklich. Die seligen Gefährten sind nun die Freunde, 
und alle andern empfangen nur von ihnen ihr Licht und ahmen ihrem 
Beispiele nach; doch Gott weiss es am besten.“ Der hochgelehrte 
Al Karmäni sagt bei der Auslegung des Satzes des Qäbüs „die Ver 
änderung des Kleides der Andacht in den Schmuck der Regierung“ 
„'Utmän war vor seinem Chalifat andächtig, nachher aber gleichfalls 
fastete er häufig bei Tage und stand (zumGebet) aufrecht bei Nacht; 
desshalh sagte seine Frau, als man ihn tödten wollte: „tödtet Ihr, so 
tödtet Ihr einen, der bei Tage fastet und bei Nacht aufrecht steht.“ 
Seine Gewohnheit war, den Qorän zu lesen; er hat diesen gesammelt 
und sein Exemplar ist das beglaubigte“; und so bringt er noch anderes 
vor , das neben seinen Vorzügen wie ein Tropfen aus dem Meer, oder 
eine Perle von den Zierrathen der Brust ist. Genug dafür ist das was 
At-Tirmidi überliefert, dass nämlich der gesegnete Prophet zum Nolli- 
feldzuge 1 ) aufforderte; da habe 'Utmän 100 Kamele mit vollstän 
digem Sattelzeug versprochen zum heiligen Kampfe; dann habe der 
*) Vgl. Weil, I. c. 23S IT. 
Sitzt*. (1. pliil.-liist. CI. XXIII. Bil. 1 Hfl.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.