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SITZUNG VOM 5. JÄNNER 1848.
Herr Regierungsrath Climel liest zwei Vorträge über die
historischen Vereine in Österreich, mit denen die Akademie sich
in Verbindung setzen sollte.
Ich habe durch Privatmittheilung eine interessante „Rela
tion über die Generalversammlung des historischen Vereines für
Kärnten, zu Klagenfurt im Jahre 1847” (am 12. October) er
halten, die mich um so mehr interessirte, als ich kurz vorher,
anfangs September 1847, mich persönlich von den Leistungen
dieses seit kurzem bestehenden aber schon Tüchtiges unter
nehmenden Vereines überzeugt habe. Der Verein hat Sammlun
gen, die mich überraschten, er hat bereits eine kleine Biblio
thek von mehr als 2000 Bänden, die, auch mit dahin geliehenen
Werken bereichert, fleissig benützt wird; er hat ein „Archiv,”
worin ich mehrere sehr interessante Urkunden fand; dasselbe
erhielt im letzten Jahre allein bei 2000 neue Stücke, darunter
bei 200 Originale aus dem ehemaligen Kloster Viktring. Be
sonders interessant sind auch die Copien der Handschriften und
Urkunden-Sammlungen der ehemaligen Capitulare von St. Paul,
Trudpert Neugart und Ambros Eichhorn (der berühm
ten St. Blasianer und Herausgeber der Germania sacra) und
Grüninger. — Die Manuscripten-Sammlung besteht aus 133
Numern, aus einem derselben hat Karajan die interessanten
Sprachdenkmale des 12. Jahrhunderts herausgegeben. Die Münz
sammlung zählt bei 2800 Stücke, die Kunst- und Antiken
sammlung 384, die Siegelsammlung bei 280, die Waffensamm
lung 263 Numern. Eine Sammlung von SO Lapidar-Monumen-
ten, eine Porträten - Sammlung bei 39 Numern. Nach allen
Seiten hin richtet der Verein seine Aufmerksamkeit, und das sind,
wie begreiflich, fast lauter Geschenke. — Derselbe zählt S33
ordentliche Vereinsglieder und 34 Ehrenmitglieder. Die Geldmit
tel desselben sind freilich sehr beschränkt, aber es herrscht grosse
Liebe zur Sache und eine rege Thätigkeit. Die Seele des Ver
eines aber, der man die Existenz desselben verdankt und seine
Erhaltung, ist der verdiente Freiherr Gottlieb von Ankershofen,
rühmuchst bekannt als vaterländischer Geschichtsforscher. Der
Verein hat im ganzen Lande seine „Gau-Correspondenten" meist
aus dem Clerus und dem Land-Beamten-Stande. Ein«- dieser