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Diese Zusätze aus Demiri und dem Mothathref empfehlen
wir dem Verfasser für eine zweite Ausgabe.
Wenn das Werk ins Deutsche übersetzt werden sollte, dürfte
der Übersetzer aus dem Titurel den Vers: „Eine Taube ein En
gel brachte der kom uz dem Geweihe herab geflackert,” und aus
den von Rückert übersetzten Liedern Dscbami’s die folgenden auf
die Brieftaube sich beziehenden Verse aufnebmen:
„Von des Schenkpalastes Zinne schwang sich her zu gutem
Morgen”
„Eine Taube,-die den Freibrief unterm Flügel trug verborgen.”
Über die Brieftauben selbst aber bestellt ein besonderes ara
bisches und französisches Werk: La Colombc messagere plus
rapide que Veclair, plus prompte que la nue, par Michel Sab-
bagh (Paris 1805), das der Verfasser nicht zu kennen scheint,
weil er sonst aus demselben die Angabe vom ersten Auftreten der
Brieftauben in der arabischen Geschichte, nämlich im Jahre 1146
unserer Zeitrechnung, erwähnt haben müsste.
Über die indischen Brieftauben, ihre verschiedenen Namen
und ihre aus sieben Körnern gemischte Fütterung gibt das Aijini
Ekberi umständliche Auskunft 1 ).
Bericht des Dr. Pfizmaier über „Die nordischen Runen.
Nach J. G. Liljegren, mit Ergänzungen bearbeitet von Karl
Oberleitn er.” (Wien, 1848, 4.)
In dem skandinavischen Norden herrschte in den ältesten
Zeiten und beinahe bis zur Einführung des Christenthumes eine
gemeinschaftliche von den heutigen Dialekten wesentlich verschie
dene Sprache, welche von den dänischen Alterthumsforschern das
Alt-nordische genannt wird. Aus dieser Grundsprache, welche sich
als Alt-isländisches noch lange Zeit, und mit geringen Abweichungen
als Neu-isländisches selbst bis auf den heutigen Tag erhalten hat,
entstanden allmählich tlieils durch selbstständige Umbildung, tlieils
durch Mischung mit dem Nieder- und Hochdeutschen das heutige
Dänische, Schwedische und das in der Schriftsprache mit dem
Dänischen zwar identische, in den Volksdialekten im Allgemeinen
*) Ayeen Akbery. London 1800 I. 253.