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Adolf Wilhelm.
Der Name des Freigelassenen, dem die zweite Urkunde
gilt, wird \^Ad]avo)v oder [Q)]äviov gewesen sein. ’Ad-avwv begeg
net in einer Freilassungsurkunde aus Lebadeia IG VII 3080
(M. Lambertz, Die griechischen Sklavennamen, Wien 1907, S. 36),
Oavwv wohl nur in einer Fluchtafel aus Kamarina. Mon. ant.
XIV 924 n. 3 Z. 4. Über fv/.hag als Bezeichnung des Sklaven
in Z. 3 und 11 und ergänzt in der vorangehenden Urkunde s.
M. Lambertz, Glotta VI 15. In Z. 4 und 11 stehen die Genetive
lugamog und ’lGiog, in der neuen Urkunde aus demselben Jahre
dagegen in Z. 14 lagamdog und "Iaidog. Nach den Beobach
tungen von Th. Homolle und P. Koussel BCH XXXII 397 sind
in den Inschriften von Delos die Formen 2ceoamog 2agcmi die
älteren, Saganidog 2aguTaöi die jüngeren.
28. Zwei Inschriften des Museums zu Leyden.
1. Beschluß der Delier.
In P. Roussels Sammlung der Beschlüsse der Delier aus
der Zeit ihrer Freiheit IG XI 4 vermisse ich einen Stein des
Museums zu Leyden, auf dem der Anfang eines von TrjMfxvrjaxog
'AgiGTeldov beantragten Beschlusses erhalten ist; schon L. J. F.
Janssen, Musei Lugduno-Batavi inscriptiones graecae et latinae
(1842) p. 20 hat erkannt, daß das angeblich auf der Akropolis
zu Athen gefundene Bruchstück, der oberste Teil einer Stele,
0'23 breit, 0T5 hoch, 0’045 dick, aus Delos verschleppt ist.
Nach der Abbildung tab. III, die den Stein in natürlicher Größe
zeigt, ist zu lesen:
2 w g t q ä t o v.
[ 3, £]öo^sv zel \_ß\ovleZ xai [tül
Trjkefiv^GTog ’Aqigt£[Iöov eQjtev
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[doyZZai teZ ßovXe]Z x[a]i rßu [ßrjiuoi Inaivs-]