Phonographierte Gesänge u. Aussprachsproben d. Hebräischen.
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gegeben hat, in der die Tempelgesänge aus Jerusalem tradi
tionell erhalten worden sein sollen.
Wie die Geschichte uns mitteilt, erstreckte sich der Ein
fluß der babylonischen Juden weit über die Grenzen ihres
Landes hinaus. Babylonische Juden waren es, die jüdische
Tradition und Wissenschaft nach Spanien verpflanzten 1 und
auch auf Nordafrika und Italien ihren Einfluß ausübten. Des
wegen stimmen auch die traditionellen Gesänge dieser jüdi
schen Gruppen überein.
Die babylonischen Juden sprachen bis etwa zum 8. Jahr
hundert n. Chr. den ostsyrischen Dialekt mit vielen Hebräismen.
Von da ab eigneten sie sich die arabische Sprache an, welche
zu ihrer Umgangssprache geworden ist.
Während die drei aufgezählten Gruppen ausgeprägte
Typen darstellen, ist das bei den syrischen Juden nicht der
Fall. Nach der Zerstörung des Tempels durch die Römer
löste sich das nationale und nach und nach auch das geistige
Zentrum in Palästina auf, so daß im 8. Jahrhundert im Lande
keine ansehnlichen jüdischen Gemeinden mit Ausnahme von
Tiberias mehr vorhanden waren. Erst im 14. Jahrhundert
begannen italienische, spanische und nordafrikanische Juden
in Palästina sich niederzulassen. Diese Niederlassungen wech
selten immer ab, bald war der Zuzug aus dem einen, bald aus
dem andern Lande stärker, bis zuletzt die Immigration aus Spa
nien alles spaniolisierte.' Im vorigen Jahrhundert nahm die Ein
wanderung aus Polen und Rußland überhand. In Palästina kann
also von einem originellen'jüdischen Typus nicht die Rede sein.
Anders sieht es aber in Syrien aus, und zwar in den
Gemeinden von Damaskus, Aleppo, Tlrfa, Antob usw. Obwohl
auch dorthin Emigranten verschlagen worden sind, konnten sie
doch keinen ausschlaggebenden Einfluß auf die einheimische
Bevölkerung ausüben. Denn in den genannten Städten exi
stierten immer größere jüdische Gemeinden. In Damaskus
bestand eine Gemeinde bereits zur Zeit des Apostels Paulus, 2
welche auch im 3. 3 und im 10. Jahrhundert 4 erwähnt wird.
1 Graetz, Geschichte der Juden, Bd. 5, S. 300, 311 ff.
8 II. Korinth. XI, 32; Apostelgeschichte, Kap. 9, 2.
3 B. Talmud Berajiot, 50 8 .
4 Reisebesehreibung des Benjamin von Todela.