Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 169. Band, (Jahrgang 1913)

Studien zu Hilarius von Poitiers. III. 
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griechischen Text und den vorhandenen vorhieronymianischen 
lateinischen Bibeltexten zu vergleichen. Wo sich zwischen den 
hilarianischen Zitaten und diesen parallelen Texten eine Über 
einstimmung ergibt, ist von vornherein ein Zweifel an der 
Richtigkeit von Hilarius’ Zitaten ausgeschlossen und die Fas 
sung derselben beizubehalten. Außerdem wird Hilarius in 
diesen Fällen als Zeuge für den Text einer vorhandenen Bibel 
übersetzung und mit sehr großer Wahrscheinlichkeit einer 
Übersetzung, die auch zu Poitiers in Gebrauch war, gelten 
dürfen. Wo er aber besondere, von den übrigen Texten ab 
weichende Lesarten vorlegt, wird zu untersuchen sein, ob er 
etwa sich näher an den griechischen Text anlelmt oder ob er 
bei der Zitation in freierer Weise verfahren ist. 
1. Die Bibelzitate im Tractatus mysteriorum. 
Die meisten Zitate des Tractatus werden durch eine 
Formel eingeleitet und hierdurch als direkte Bibelzitate charak 
terisiert. Die Zitationsformeln enthalten gewöhnlich das Ver 
bum dicere, scribere oder dgl.: cum dicit deus 19, 10; dominus 
dixit 8, 4; dictum est 20, 29; 8, 18 usw; (dominus) ait 11, 2; 
25, 4, 9 usw; scriptum est 9, 18; 11, 13 usw; domini sermo 
legitur 22, 19; secundum apostolum 4, 6; 6, 8, 12 usw. 
Bei den nachstehenden Untersuchungen gehen wir durch 
weg folgendermaßen vor. Erst bringen wir den bereinigten 
Text der hilarianischen Zitate; dann schließen wir bei den Zi 
taten, bezüglich derer ein Vergleich mit dem griechischen Text 
für unsere Untersuchung von einiger Wichtigkeit ist, den 
griechischen Wortlaut nach den Ausgaben von Swete und 
Westcott-Hort an, hierauf führen wir die hauptsächlichsten 
Fundorte 1 für die vorhieronymianische Fassung der Bibelstelle 
in Bibelhandschriften oder bei Kirchenschriftstellern — be 
sonders den Hilarius zeitlich und lokal näherstehenden — an, 
lassen dann eine Zusammenstellung der Varianten und eventuell 
schließlich noch erläuternde nnd textkritische Bemerkungen 
folgen. 
1 Für die Auffindung dieser Textzeugen leisteten uns bes. Sabatier und die 
Indices der neueren Ausgaben treffliche Dienste. 
Einiülmings- 
formeln. 
Direkte 
Zitate. 
8*
	        
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