Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 159. Band, (Jahrgang 1908)

III. Abh.: Cornu. Beiträge zur lateinischen Metrik. 
1 
m. 
Beiträge zur lateinischen Metrik. 
Von 
Julius Cornu. 
(Vorgelegt in der Sitzung am 6. November 1907.) 
I. 
Aceentus anima versus. 
Le vers höroique des Grecs fut pliö aux exi- 
gences de la langue latine, et re9ut döfinitivement 
une forme plus sövöre qui, suivant mon opinion, 
satisfait ä la fois aux lois de la quantitö et ä 
celles de l’accent. 
L. Quicherat, Traitö de versification latine. 
Troisiöme ödition, S. 389. 
Ob dem Akzente irgendeine Bedeutung und welche im 
quantitierenden Versbau zukomme, hat bisher niemand in er 
schöpfender Weise dargelegt. Wohl gibt es Anläufe dazu. Mit 
der Quantität hat man sich dagegen um so eingehender be 
schäftigt, und es wird kaum eine die Quantität betreffende 
Frage gehen, welche nicht irgendwo und irgendwie zur Erör 
terung gekommen wäre. Diese Einseitigkeit war dem vollen 
Verständnis der lateinischen Metrik nicht förderlich. In diesem 
Aufsatze versuche ich so deutlich wie möglich zu zeigen, wie 
sowohl der Quantität als auch dem Akzente nach zwei kurzen 
Silben eine lange Silbe entsprechen kann. Absichtlich gehe ich 
den Ausdrücken auflösen und Auflösung aus dem Wege, weil 
daraus leicht über die Sache, um die es sich handelt, falsche 
Begriffe entstehen. Zu dieser Darlegung entnehme ich die 
Beispiele einer vor etlichen Jahren über den Versbau des Ju- 
vencus geführten Untersuchung. Sie war mein erster Versuch 
auf einem Gebiete, wo reichliches Unkraut mit vollen Händen 
gesät worden ist. Hiemit meine ich die Annahme, welche allzu 
schroff dem gesunden Menschenverstand widerspricht, daß der 
Sitznngsber. d. phil.-bist. Kl. 159. Bd. 3. Abh. 1
	        
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