Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 154. Band, (Jahrgang 1907)

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I. Abhandlung: Seliönbach. 
Regensburger Sachen durchgearbeitet habe. Für die Subven 
tion, welche das k. k. Ministerium für Kultus und Unterricht mir 
gewährte, für die überaus freundliche Unterstützung, welche ich 
bei den Beamten des königl. bayr. Reichsarchives, an ihrer Spitze 
Herrn Direktor Dr. Franz Ludwig Banmann, fand, statte ich auch 
an dieser Stelle meinen herzlichsten Dank ab. Solcher gebührt 
nicht minder meinem Freunde und ehemaligen Zuhörer, Herrn 
Professor Dr. Anton Chroust in Wiirzburg, der mir durch ein 
übersichtliches Verzeichnis der besagten Regensburger Sachen 
die Arbeit ungemein erleichterte und deren Beschleunigung er 
möglichte. 
Unter den Daten des Lebens Bertholds von Regensburg 
steht nur eines mit wünschbarer Sicherheit fest: der Tag seines 
Todes, der 14. Dezember 1272. Wenn Rieder S. 24 die An 
gaben der Quellen, die zwischen dem 13. und 14. Dezember 
schwanken, dadurch auszugleichen sucht, daß er die Nacht 
vom 18. auf den 14. als die Zeit von Bertholds Sterbestunde 
ansetzt, so kann ich dieses Verfahren, so wenig an der Sache 
liegt, aus methodischen Gründen nicht billigen. Diejenige Auf 
zeichnung, welche ganz unmittelbar und am besten unterrichtet 
sein konnte, gibt das Datum des 14. Dezembers an: nämlich 
der Liber Anniversariorum des Minoritenklosters zu Regensburg, 
jetzt herausgegeben durch Baumann im dritten Bande der Ne- 
crologia Germanica, S. 259; auch die Grabinschrift gewährt es. 
Dabei wird es sein Bewenden haben müssen. 
Wichtig, obgleich nicht vollkommen gesichert, ist die An 
gabe verschiedener Chroniken von Augsburg (die Stellen bei 
Greiff S. 24f. Rieder S. 16f. Anm.), im Jahre 1240 habe Bruder 
Berthold zu Augsburg gepredigt. Die Aufzeichnung der Chro 
niken stammt erst aus dem 15. Jahrhundert, beruht aber natür 
lich auf alten Vorlagen. Wie ist man jedoch in Augsburg dazu 
gekommen, in eine Stadtchronik einzutragen, daß Bruder Ber 
thold zu predigen begonnen habe ? Es predigten doch sehr viele 
andere, über die nichts weiter verlautet. Das läßt sich auf 
verschiedene Art erklären: entweder hat man sich erst nach 
träglich, als Berthold schon berühmt war, auch in Augsburg 
notiert, wann Bruder Berthold dort zu predigen angefangen 
habe, oder: Bertholds Predigten brachten wirklich sofort einen
	        
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