be-lcmmern — I/icbc.
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1 e i b e 1 ö s i g, adj. auseinandergehend,
zerfallend. Auch lausitz.
be-iemmern, schw. vb. täuschen, hin
tergehen. Das ist belemmert: da haben
wir uns verrechnet! — nd. leminern,
belemmern : in den Weg- legen, hindern,
in Verlegenheit bringen; sik verlemmörn :
sich das Spiel verderben; verlemmert:
bestürzt; lammern : mit genauer Noth
etwas bekommen, ßrem. Wörterb. 3,52;
Schütze 3, 7.
tempern, schw. vb. sich belempern: sich
beschmutzen, einen Schmutzsaum machen
(Trebnitz). — Ilemdelemper, m.
wie Iiemdefist, Spottname für Kinder,
die im Hemde überrascht werden. —
schwiib. Lamp : schmutziger lüderlicher
Mensch ; lampen, lämpeln : schlumpen ;
bair. Lampen: Hemdfahne, die zu den
Hosen heraushängt; westwäld. Lamper-
lott: Lumpenkerl.— hess. westerwäld.
Lammel: Kothsaum; fränk. sich belam-
meln: sich beschmutzen, Koth auflesen.
lenden, schw. vb. i) landen: sucht in
dem Hafen anzulenden. A. Gryph. Gibeon.
582. 2) lenken, neigen: also dass die
Luft sich zu einer merklichen Feuch
tigkeit lendet. Cureus-Rätel Chronica
292 (1607).
du kaust mit deinen händen
der menschen stärk und kraft
nach deinem willen lenden.
Opitz 1, 291. — ahd. lantjan, mhd. lenden.
Frisch 1, 606; Schmeller 2, 478.
lendern, ländern, schw. vb. schlen
dern, langsam gehen und kommen; her
um 1 e nde r n: herumschlendern; die Ge
sellschaft landertzusainmen : findet
sich allmählich zusammen (Reichenbach).
— L e n d e r j a n, Lande r j a n , m. Lü-
derjan ; Lantrich, m. alberner un
nützer Knecht (Lobris bei .Jauer). —
mhd. lendern, Renner 6017; nl. lenteren :
träg sein, franz. lenterer; -dän. lente:
zögern ; nd. Lanterfant: langsamer nach
lässiger Mensch. Brem. Wörterb. 3,14.—
Nebenform: 1 untern, in gleicher Be
deutung; herumluntern: umher
schlendern, die Zeit vergeuden. — L u n t-
r i c h = Lantrich. — nl. hinteren, hinde
ren, dän. lunte: zögern.
Lene, f. Bergabhang; auch sonst ver
breitet.
Lenz, bei Opitz 1, 170 (1629) noch als
schwaches Masc. gebraucht. Hervorzu
heben ist die Bedeutung: Freude, lär
mender Jubel : einen Lenz verführen;
das war ein Lenz !
Lerg’e, Lerche, f. 1) dürres schlech
tes Pferd, namentlich aber : dürrer Hund;
2) lüderliches Frauenzimmer. — Grund
bedeutung ist: schlecht, fehlerhaft; das
Wort scheint sich zu vereinen mit ahd.
lirc. lerc, lahm, stotternd, link, worüber
Grimm Gesch. d. deutsch. Sprache 991.
Iicrig’, m. in unbestimmter Bedeutung
auf grosse ungeschickte Jungen ver
wandt , etwa gleich Tölpel , Lümmel
(Kolbnitz bei Jauer). Es scheint auf Läu-
ring, Lauring zu führen, Ableitung von
Lauer w. z. s.
Lesake, m. Im 17. Jahrh. im Glogauischen
Benennung eines Gemeinevorstehers : die
nokbern und gemene von Garnedurf han
mich zu ihrem lesaken gemacht. — Hört
ihrs, kirchschreiber und lesake von
Garnedorf! Gryph. gel. Dornrose. —
Das Wort hat diese Bedeutung uneigent
lich angenommen ; früher bezeichnete es
eine Art minder Freie: „die lazaki, auch
lazanki geschrieben, scheinen in Schle
sien gewesen zu sein, was in Deutsch
land die Lassen. Sie waren .wie die Las
sen frei von Knechtschaft, aber darum
noch nicht den Freien völlig gleich, wie
sie deshalb auch unter den Starosten des
Herzogs stunden.“ Stenzei in s. Urkun-
densamml. d. Städte 68. — Linde ver-
muthete Abstammung des Wortes von
laska: Gunst, Gnade.
Lescliäke, m. grosser ungeschickter
Mensch. Auch in Danziger Mundart: Lüm
mel. In Österreich soll es einen behäbi
gen, wohlbeleibten Menschen bezeichnen.
— Zu vergleichen poln. lezuch: Bären
häuter; böhrn. lezak : Faulenzer.
loschen, schw. vb. ausleschen: viel
gute büchsenschützen waren unter
den unsern, die mit ihren büchsen
manchen stolzen Behmen auslescheten.
Eschenloer 2, 38 ; vgl. Grimm Wörterb.
1, 912.
lctscli, latsch, adj. mit Ableitung 1 a t-
s c h i g: weichlich, schlaff. — Gehört zu
latsch, latschen, w. z. s. — Schweiz,
lätschig, bair. letzet.
Leviten lesen: einen abkanzeln, aus
schelten ; in Schlesien noch gebräuchlich.
Vgl; Mone Schausp. d. Mittelalt. 2, 280 ;
Frisch 1, 609 ; Schütze 3, 29.
Liebe, f. Ma muss haldich asi\ denken,
wies asü hesst: die Liebe fällt nich im
mer uf a Rosenblad, se fällt öch amöl uf
an Kuhkat (Obernigk) ; vgl. Fischart
Gargantua c. 33:
dann ihr beider lieb hat sonnenart,
fällt so bald auf ein küttreck als auf
ein rosenblat.
nd. de leefte fallet so ligt up enen ko-
drek as up en rosenblad; vgl. Simrock
Sprichwort. 6449. — In A. Gryph. Horri-
bilicribrifax heisst es : die Liebe ist blind
uiid fällt wie die Sonne so bald auf eine
Grasemücke wie auf ein liebes Kind. —
lieben, schw. vb. bei den schlesischen
Dichtern des 17. Jahrh. noch intrans.
gebraucht; dir aber liebet nicht das
unbefugte fragen. Logau 799; keine
Schlumper mir auch liebet. Scherffer 562;
hat keiner Macht geliebt. Opitz 1,166.—