Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 143. Band, (Jahrgang 1901)

III. Abli.: Gomperz. Beitr. z. Kritik u. Erklärung griechischer Schriftsteller. 1 
III. 
Beiträge zur Kritik und Erklärung griechischer 
Schriftsteller. 
Von 
Theodor Gomperz, 
wirkl. Mitglied© der kais. Akademie der Wissenschaften. 
VII. 
1. Aristoteles Metaphysik I 5 (936 A 29). Die vielbe 
handelte Stelle hat, wie ich meine, mit Einschaltung eines 
Wortes also zu lauten: y.at yaep eysvsto ty)v YjXodav (avr,p) ’AXxpwdwv 
rät yspov-t nuöayöpa. Dass ävYjp, ausgeschrieben oder abgekürzt 
(vgl. Gardthausen’s Griechische Paläographie S. 248), nach der 
Schlusssilbe von irjXixlav leicht ausfallen konnte, ist selbstver 
ständlich. Mit dieser Ergänzung ist aber die Stelle vollständig 
geordnet. An die Einsetzung von veoc ist schon früher gedacht 
worden; aber ävr,p ist zugleich paläographisch plausibler und sach 
lich angemessener. Denn nicht sowohl, wann Alkmäon ,jung‘ 
als wann er ,ein Mann', das heisst in der Vollkraft des Schaffens 
befindlich war, konnte Aristoteles unschwer ermitteln. Wahr 
scheinlich fusst der Zeitansatz auf Alkmäon’s Widmung seiner 
Schrift an Brontinos, Bathyllos und Leon. Wäre Aristoteles 
oberflächlich verfahren, so hätte er den Alkmäon auf Grund 
dieses seines offenbar kameradschaftlichen Verhältnisses zu drei 
Pythagoras-Schülern einfach unter diese eingereiht. Da er 
jedoch Alkmäon als den Pythagoreern nahestehend und mit 
ihnen befreundet, zugleich aber als durchaus selbständigen 
Denker kannte, so drückte er sich behutsamer und genauer 
aus, indem er den Verfasser jener Widmung nicht (wie das 
bei L. Diog. VIII 83 und bei Jamblichus de vita pyth. c. 23, 
104 geschieht) unter die Jünger des Pythagoras, sondern nur 
unter deren Zeitgenossen rechnete. Wenn ein Recensent der 
Sitznngsber. d. phil.-hist. CI. CXLIII. Bd. 3. Abh. 1
	        
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