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Joseph ChmeJ. Pflege (1er Geschichte und Statistik in Österreich.
„kolossale Aufgabe nicht lösen. Die Arbeiter reiben sich auf, und
„ihre Arbeiten sind jedenfalls nur (wenn auch verdienstliche) Com
pilation, weil sie nur zusammenstellen können, was Andere auf
„diesem Felde geleistet haben. — Es wäre allerdings würdige Auf-
„gabe einer Akademie, in dieser Beziehung die Initiative zu ergreifen
„und die im ganzen Kaiserstaate zerstreut lebenden Geographen, Topo
graphen und Statistiker für ein solches Unternehmen zu gewinnen.
„Freilich müssten dann grossartige Mittel dafür gefunden werden,
„da insbesondere vielfältige Reisen und Untersuchungen an Ort und
„Stelle nothwendig wären.“
„Nach meiner Ansicht wäre es für die Wissenschaft der grösste
„Gewinn, wenn die bereits vorhandene geologische Reichs-
„anstalt, das bereits vorhandene statistische Bureau im k. k.
„Handelsministerium, das bereits vorhandene militärisch-geo-
„graphischelnstitut mit der kaiserlichen Akademie der
„W issen sc haften zum Behufe dieses Unternehmens in organische
„Verbindung gebracht würden, eine aus Mitgliedern dieser vierStaats-
„anstalten bestehende Commission könnte die Leitung des Unterneh
mens führen. Es bedürfte vielleicht dann nicht einmal der Anwei
sung neuer Geldmittel.“
„So wie für die Gegenwart durch Pflege der Geographie,
„Topographie und Statistik, kann und soll eine Reichs-Akademie auch
„für die älteste Zeit sorgen — durch Pflege der Are häo lo gie.“
„Etwas Grossartiges, Gleichförmiges, Befriedigendes auf diesem
„Felde kann lediglich nur durch ein mit grossartigen Mitteln ausge-
„stattetes wissenschaftliches Institut geleistet werden.“
Climel führt nun in kurzen Umrissen sämmtliche Leistungen
für die „Altert hu ms künde“ in den Publicationen der kaiserlichen
Akademie der Wissenschaften seit ihrem Beginne auf und stellt ihre
Resultate zusammen.
Es haben sich bei diesen Leistungen zehn Mitglieder und sech
zehn Nicht-Mitglieder betheiligt.
Chmel schliesst seine Überschrift mit folgenden Worten:
„Fassen wir zusammen, was von Seite der kaiserlichen Akademie in
„dem Zeiträume von sechs Jahren (darunter die Jahre 1848 und 1849)
„für Alterthumskunde geleistet wurde, so kann man wohl nicht
„verkennen, dass man auch diesen Zweig der Geschichte zu heben
„angefangen habe.“